Um Ihnen die Orientierung in der Fülle der Netzwerke zu erleichtern, habe Ich Ihnen eine grobe Kategorisierung der Plattformen zusammengestellt. Diese gibt Ihnen einen ersten Überblick über die Arten der Plattformen.

Soziale Netzwerke

Klassische soziale Netzwerk werden dadurch charakterisiert, dass Menschen und die Verbindungen zwischen diesen im Vordergrund stehen. Es geht also primär darum, Netzwerke, die teilweise auch offline bestehen, virtuell abzubilden und mit den eigenen Kontakten in Verbindung zu treten und zu bleiben. Synonym verwandt werden hier die Begriffe Social Network und Community, wobei vor allem die wörtliche Übersetzung des letzten Begriffs »Gemeinschaft« noch einmal die Bedeutung unter­streicht. Dieser Blickwinkel verdeutlicht, warum Unternehmen bei einem Engagement in einem sozialen Netzwerk umdenken müssen. Die Nutzer sind hier, um sich mit Ihren Kreisen auszutauschen, und nicht, um etwas zu kaufen. So mancher Unternehmensauftritt wirkt da schnell wie ein ungebetener Partygast. Die bekanntesten Vertreter von Social Networks sind in Deutschland Facebook, Google+ und die Netzwerke der VZ-Gruppe sowie regionale Communitys wie Lokalisten und Kwick!.

Foren

Das Usenet, die frühe Form eines Forums, entstand bereits Ende der 1970er Jahre und ermöglichte den Austausch zu einer Reihe von Themen in sogenannten Newsgroups. Diese Art der Diskussion, bei der die Themen im Vordergrund stehen und die Profile eher Nebensache sind, ist damals wie heute sehr beliebt. Über die Jahre vereinen Foren eine Menge von Beiträgen, Experten und Influencern zu Fachthemen, die für Ihr Unternehmen extrem interessant sein können. Eine Herausforderung ist dafür der Ton, der in so manchem Forum herrscht. Dies liegt mit daran, dass die Nutzer meistens Spitznamen (Niknames) verwenden. Diese gefühlte Anonymität führt dazu, dass der Ton schnell rau wird und Beleidigungen keine Seltenheit sind.

Bewertungs- und Verbraucherportale

Bewertungs- und Verbraucherportale existieren seit mehr als einem Jahrzehnt. Wie es der Name schon sagt, können Kunden auf diesen Portalen Produkte und Dienstleistungen bewerten. Hier steht im Vordergrund, welche Erfahrungen die Kunden gemacht haben. Viele dieser Portale sind sehr gut in Google positioniert, und die meisten bieten Unternehmen Möglichkeiten, um mit Ihren Kunden zu interagieren. Beispiele hier sind Qype (Yelp), Ciao und Reklabox.

Frage- und Antwortportale

Egal, zu welchem Thema der Mensch eine Frage hat, das Internet beantwortet sie. Auf dieses Nutzungsszenario haben sich Frage- und Antwortportale spezialisiert. Im Vordergrund stehen hier logischerweise Fragen und die zugehörigen Antworten, oftmals gibt es die Funktion, dass Antworten nach Nützlichkeit bewertet werden können. Auch hier gibt es Angebote für Unternehmen, um offiziell mit den eigenen Kunden zu interagieren. Die bekanntesten Beispiele sind hier wer-weiß-was, gutefrage.net und Yahoo Answers.

Blogs

Der Begriff Blog leitet sich von Web-Log ab und war in den Anfängen um die Jahrtausendwende herum in erster Linie eine Art öffentliches Tagebuch. Inzwischen wird so mancher Fachblog von professionellen Redaktionsteams befüllt, was aber den vielen privaten Blogs zu Nischenthemen keinerlei Bedeutung nimmt. Im Gegenteil, gerade zu Spezialthemen erreichen einige Blogger regelrecht Kultstatus, weswegen diese auch häufig, und wie Robert Basic Ihnen in Abschnitt 7.3, »Influencer Relations – Einfluss ohne Manipulation«, bereits erläutert hat, oft unprofessionell von Agenturen und Unternehmen angesprochen werden. Umgekehrt bietet ein Blog für Unternehmen eine ideale Plattform, um die eigenen Social-Media-Aktivitäten an einer Stelle zu bündeln.

Microblogs

Microblogs bezeichnen ein Genre der Social-Media-Plattformen, das von seinem bekanntesten Vertreter Twitter ins Leben gerufen wurde. Micro­blogs zeichnen sich im Gegensatz zu Blogs durch eine limitierte Zeichenlänge aus. Twitter war mit der Beschränkung auf 140 Zeichen Vorreiter dieser Kategorie, eher unbekannt sind dagegen Dienste wie plurk oder identica.

Multimedia-Plattformen

Ob Foto, Video oder Musik, Plattformen mit Schwerpunkt auf Multimedia-Inhalten bieten Ihren Nutzern die Möglichkeit, Inhalte hochzuladen, mit anderen Nutzern zu teilen und sich über diese auszutauschen. Großer Vorteil dieser Netzwerke ist, dass die Inhalte hier für sich allein stehen können und gleichzeitig auf den anderen Unternehmenspräsenzen eingebunden oder auf diesen geteilt werden können. Nicht zu vernachlässigen ist auch hier die Betreuung der Kommentare. Insbesondere die Plattformen, die mit Spitznamen arbeiten, sind für ihren rauen Umgangston bekannt. Vertreter dieses Genres sind zum Beispiel YouTube, Instagram, Flickr, oder Soundcloud.

Location-based Services (standortbezogene Dienste)

Bei Location-based Services stehen die Standorte der Nutzer im Vordergrund. Auf Basis der aktuellen Position können die Nutzer bestimmte Informationen abrufen oder Aktionen ausführen. Bekanntester Vertreter ist hier Foursquare, aber auch die Funktion Facebook Places basiert auf diesem Prinzip.