Sie haben ein Thema und wissen, wie Sie Ihr Publikum angehen müssen? Sehr gut, jetzt müssen Sie Ihren Inhalten eine Struktur geben. Dafür begeben wir uns zurück in das antike Griechenland, wo große Rhetoriker bereits vor mehr als 2.000 Jahren einen Ansatz entwickelt haben, der sich bis heute bewährt hat. Mit diesem Ansatz teilen Sie die Struktur einer Rede in vier Bereiche auf:

  • Einleitung (Exordium)
  • Erzählung (Narratio)
  • Beweisführung (Argumentatio)
  • Schlussfolgerung (Conclusio)

Diese Aufteilung erweitert den wahrscheinlich am häufigsten genutzten Rahmen von Einleitung, Hauptteil und Zusammenfassung durch Elemente, die den Zuhörer tiefer in das Thema holen und so mehr Aufmerksamkeit generieren.

Einleitung (Exordium)

Die Einleitung bereitet das Publikum nicht nur auf das vor, was Sie zu sagen haben, sondern sorgt vor allem auch dafür, dass Sie mit diesem in Kontakt treten. Dies können Sie erreichen, indem Sie mit einer passenden Anekdote oder einem Zitat eröffnen, eine rhetorische Frage stellen oder das Thema, dass Sie behandeln möchten, für die Zuhörer in einen Kontext bringen. Eine kurze Vorstellung dessen, was Sie erzählen möchten, ist an dieser Stelle ein Klassiker, aber ebenso vorhersehbar. Machen Sie lieber etwas Überraschendes, denn Sie haben nur wenige Sekunden zu Beginn Ihres Vortrags, in denen Ihre Zuschauer entscheiden, ob Sie Interesse an Ihrem Vortrag haben oder nicht.

Erzählung (Narratio)

Der Teil der Narration spiegelt noch am meisten den ursprünglichen Charakter der griechischen Struktur als Gerichtsrede wider. In diesem Sinne war mit der Erzählung gemeint, dass der Tathergang in einer möglichst positiven Darstellung für den Angeklagten vorgetragen wurde, um eine möglichst niedrige Strafe zu erreichen. Da dies hoffentlich nie das Anliegen Ihrer Präsentation sein wird, gilt es an dieser Stelle, zu abstrahieren. Gibt es eine Möglichkeit, Ihr Anliegen möglichst plastisch und wie eine Geschichte zu erzählen? Zum Beispiel könnten Sie hier ein Bild davon malen, wie das Social-Media-Engagement aussehen könnte, wenn Sie das zusätzliche Budget bekommen. Oder eine Geschichte aus dem Alltag des Community-Teams erzählen, wenn Sie die Ergebnisse des letzten Monats vorstellen.

Beweisführung (Argumentatio)

Die Beweisführung oder auch Begründung, ist der wichtigste Teil Ihrer Präsentation, denn hier leiten Sie Thesen aus der Narratio ab und belegen Ihre Ansicht oder Forderung. Übertreiben Sie es dabei nicht mit den Fakten. Das menschliche Gehirn ist nicht in der Lage mehr als vier neue, faktische Informationen pro Vortrag zu speichern. Überfordern Sie Ihr Publikum mit zu vielen Argumenten, schaltet dieses ab oder hegt sogar den Verdacht, dass Sie versuchen, etwas hinter dieser Masse an Informationen zu verstecken.

Eine Unterart der Argumentatio sollten Sie kennen, wenn es um kritische Themen oder das Erreichen eines Zieles geht. Das Widerlegen von gegnerischen Argumenten, die Confutatio. Im Kern geht es hier darum, Kritik oder Argumente gegen Ihr Vorhaben zu antizipieren, diese aktiv vorzubringen und zu entkräften. Beispielsweise kommt bei der Vorstellung der Social-Media-Strategie oftmals die Frage auf, ob Twitter, Facebook & Co. als Supportkanäle nicht nur zusätzliche Arbeit und Kosten verursachen. Dieser Frage entgehen Sie im Vorfeld, indem Sie die langfristigen positiven Auswirkungen des Kundenservices im Web in den Vordergrund stellen und mit Zahlen belegen, dabei aber auch klar die anfänglich notwendige Investition erwähnen.

Schlussfolgerung (Conclusio)

Die Conclusio ist keine Zusammenfassung, es ist ein Appell an Ihre Zuhörer, das zu tun, zu denken, zu unterstützen, was Sie gerade vorgestellt haben. Oftmals bleiben gerade die Schlussworte einer Rede in den Köpfen des Publikums, nutzen Sie diesen Moment. Formulieren Sie Ihre Botschaft, kurz, prägnant und so, dass diese noch einmal die Emotionen Ihres Publikums anspricht. Beispiel: Mit einem Engagement in Social Media beginnt für unser Unternehmen eine neue Ära der Kommunikation. Oder: Jeder Einzelne von Ihnen ist ab diesen Tage ein Markenbotschafter für die Marke, Sie geben der Firma ein Gesicht! Dies ist etwas, auf das wir alle stolz sein können.