Social CRM

Social CRM

Social CRM (Social Customer Relationship Management, kurz SCRM) ist eine besonders junge Disziplin, die einen immensen Hype durchlebt und immer mehr Aufmerksamkeit erfährt. Dabei unterscheiden sich die Definitionen gewaltig, und zahlreiche Unternehmen versuchen, unter diesem Schlagwort ihre Lösungen, Dienstleistungen und Expertise zu verkaufen. Oliver Uberholz, Geschäftsführer von mixxt und Experte in Sachen Enterprise 2.0 und Social CRM, hat mir in diesem Beitrag erläuter, was Social CRM ist und welche Möglichkeit und Herausforderungen mit diesem Thema einhergehen.

Was ist Social CRM?

Paul Greenberg hat im Jahr 2009 zwei sehr gute Definitionen auf seinem Blog veröffentlicht. Die Kurzdefinition lässt sich am besten so übersetzen:

»Social CRM ist eine Philosphie und eine Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, mit Kunden in einen Austausch auf gleicher Augenhöhe zu treten, um beidseitig einen vorteilhaften Wert in einem vertrauenswürdigen, transparenten und geschäftlichen Kontext bieten zu können, indem man Social Media und interaktive Plattformen einsetzt, Unternehmensrichtlinien und Prozesse schafft und Informationen aus Social Media verwertet. Es ist die Antwort von Unternehmen auf die Entwicklung, dass Kunden immer mehr Kontrolle über die Kommunikation mit Unternehmen ausüben können.«

Die Philosophie hinter SCRM entspricht also der von Social Media allgemein. Wird in der Öffentlichkeit von Social CRM gesprochen, ist oftmals das technische System dahinter gemeint. Auf diesen Aspekt möchte ich mich im Weiteren konzentrieren.

Marketing-Basic: Was ist CRM?

Customer Relationship Management (CRM) beschreibt die konsequente Ausrichtung eines Unternehmens auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer Kunden, mit dem Ziel, langfristige Beziehungen aufzubauen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Dokumentation und Verwaltung von Kundendaten mittels CRM-Software. In diesen Anwendungen, die auf einer Datenbank basieren, werden bestehende und potenzielle Kunden erfasst und verfügbare Informationen zu diesen gespeichert. Zum Einsatz kommen diese gesammelten Informationen vor allem in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Service. Im Marketing beispielsweise, um einen Newsletter auf Basis der hinterlegten Interessen zu versenden, im Vertrieb, um die Kontakthistorie zu dem Kunden zu hinterlegen, und im Service, um direkt einen Überblick über die Produkte und Dienstleistungen zu haben, die ein Kunde erworben hat. Bei der Speicherung und Verarbeitung der Daten gelten strenge Datenschutzbestimmungen. Bei Interesse können Sie sich auf crmmanager.de unter http://bit.ly/16yDljN durchlesen, was zu tun ist, um diese als Unternehmen einzuhalten.

Ziel von Social CRM

Das Ziel von Social CRM ist eine bessere und gezieltere Kundenkommunikation. Die immer stärkere Bedeutung von transparenter, digitaler Kommunikation in der Form von Social Media führt in vielerlei Hinsicht zu Veränderungen. Vor allem aber steigen die Bedeutung und der Einfluss von Empfehlungen und Kundenmeinungen. Deshalb üben Kunden und potenzielle Kunden immer mehr Kontrolle über die Kommunikation mit Unternehmen aus. Unternehmen können sich also nicht mehr wie früher auf dem Minimum, dem zufriedenen Kunden, ausruhen und sich freuen, wenn diese Kunden loyal bleiben.

Nun geht es darum, dass möglichst viele Kunden zu Advokaten und Markenbotschaftern werden. Ein loyaler Kunde ist also das neue Minimum. Denn nur zufriedene Kunden können loyal werden, und nur loyale Kunden werden mit Glück und Geschick zu Markenbotschaftern. Der An­spruch ist also gestiegen. Social CRM unterstützt Sie dabei, mehr Informationen über Ihre Kunden zu gewinnen und diese zielgerichtet für eine verbesserte Kommunikation mit Ihren Kunden zu verwenden.

Social CRM ersetzt nicht das klassische CRM

Bisher basierte alles auf Transaktionen, CRM-Systeme dienten der Verwaltung von Kundeninformationen, Transaktionen und vielleicht auch noch der einen oder anderen Kommunikation zu Transaktionen, zum Beispiel aus dem Support. Nun kommen aber Interaktionen hinzu.

Social CRM ist als eine Erweiterung des CRM zu verstehen. Dabei werden die Kontaktdaten der Kunden durch Informationen und Unterhaltungen aus Social-Media-Plattformen angereichert und den Mitarbeitern Werkzeuge bereitgestellt, um mit Kunden und Interessenten in Social-Media-Kanälen zu kommunizieren. Oft geht es hierbei darum, auch Interessenten im CRM zu pflegen, die zwar noch keine Transaktion, zum Beispiel einen Kauf, durchgeführt haben, aber bereits mit dem Unternehmen interagiert haben.

Praktisch kann Social CRM auf viele verschiedene Weisen angegangen werden. Für viele CRM-Systeme sind Erweiterungen verfügbar, um zusätzliche Informationen über Kunden darzustellen:

  • Profilbild aus einem sozialen Netzwerk
  • Informationen aus Profilen auf sozialen Netzwerken
  • veröffentlichte Beiträge aus Social-Media-Plattformen
  • Veröffentlichte Beiträge aus Online-Communitys, Support-Plattformen und anderen Angeboten des Unternehmens selbst
  • Reaktionen auf Beiträge des Unternehmens auf Social-Media-Plattformen

Diese erweiterte Sicht auf den Kunden oder Interessenten ermöglicht dem Unternehmen, in der Kommunikation stärker auf die Person und ihre Interessen einzugehen. Newsletter oder andere Kommunikationsformen können ‒ teils sogar automatisiert ‒ entsprechend den Interessen der Person individualisiert werden. Damit können auch Untersegmente der Kundschaft definiert werden und dann als Basis für neue Kampagnen zum Einsatz kommen. Das ist zumindest die Theorie, in der Praxis ist SCRM in Deutschland aufgrund der Datenschutzbestimmungen ein sehr schwieriges Thema. Warum dies so problematisch ist und welche Möglichkeiten Sie haben, erfahren Sie in dem folgenden Experteninterview.

SCRM, der Datenschutz und Möglichkeiten

Im letzten Teil dieses Beitrages hat mir Oliver Ueberholz in Interviewform ein paar Fragen zum Stand und der Zukunft von Social CRM in Deutschland beantwortet.

Welche Probleme birgt das Social CRM in Deutschland?

Social CRM kommt in Deutschland kaum vom Fleck. Dies liegt vor allem an den rechtlichen Rahmenbedingungen. Die weiterführenden Informationen über Kunden und Interessen dürfen nicht gespeichert und verarbeitet werden. Kunden müssen auf eine solche Verarbeitung ihrer Daten deutlich hingewiesen werden und dieser explizit zustimmen. Aber wer bestätigt schon gerne die Frage: »Sind Sie damit einverstanden, dass die XY GmbH Ihre Profildaten und Beiträge aus Social-Media-Plattformen speichert und Ihnen darauf basierend interessante Angebote unterbreitet?« Selbst bei Höchstwerten bei Vertrauen und Sympathie gegenüber dem Unternehmen klingt dies einfach verunsichernd. Manche Systeme umgehen dies, indem sie die Profile der Kunden nur verlinken, so dass keine wirkliche Speicherung oder Verarbeitung stattfindet. Aber der echte Mehrwert sowohl für das Unternehmen als auch für den Kunden entwickelt sich erst dann, wenn das Unternehmen diese auch speichern, verarbeiten und darauf aufbauend agieren kann.

Wie sieht deine Einschätzung zur Zukunft von Social CRM in Deutschland aus?

Social CRM hat eine große Zukunft vor sich, vor allem weil der Kundennutzen stark im Vordergrund steht. In Deutschland werden wir davon aber nur eine kleine Untermenge erleben, die sich mit unseren Rahmenbedingungen vereinbaren lässt. Ausländische Unternehmen werden diese bei globalisierten Produkten und Leistungen ignorieren und eine stärkere Individualisierung anbieten können. Im B2B-Geschäft wird dies aber eher zum Vorteil deutscher Anbieter, weil sie sich besser den lokalen Gegebenheiten anpassen können. Wir als Internetnutzer werden verstärkt Meldungen angezeigt bekommen, die uns darum bitten, mehr Tracking zu ermöglichen, wie man es jetzt schon bei der Einhaltung der europäischen Cookie-Richtlinien sieht. Ich hoffe, dies wird nicht zu dem gleichen Chaos führen, wie es bereits bei dem Double-Opt-in für E-Mail-Marketing geschehen ist.

Generelles zur Plattform-Strategie

Die Auswahl der Plattform(en) ist der letzte Schritt im Zuge der Strategie, denn erst wenn Sie genau wissen was Ihre Zielgruppe von Ihnen möchte, wo sich diese aufhält und welche Ziele Sie erreichen möchten, sind Sie überhaupt in der Lage die „richtige“ Plattform zu wählen. Ausführlich gehe ich auf dieses Thema im Kapitel 9, „Strategische Bedeutung und Möglichkeiten der sozialen Netzwerke“ in meinem Buch ein, die folgenden Grundsätze sollten Sie bei der Auswahl einer Plattform generell im Kopf haben.

Umsetzbarkeit

Welchen Aufwand bedeutet der Einstieg auf einer bestimmten Plattform für Sie? Das Engagement in einem Forum, dass von Ihren Fans betrieben und gepflegt wird, ist hier zum Beispiel deutlich weniger aufwendig als die Betreuung einer Facebook Seite inklusive eigener Applikationen. Punkte, die Sie hier mit in Betracht ziehen müssen sind

  1. Personalaufwand: wie viele Personen benötige ich, um Plattform X zu betreuen
  2. Design: Wie viele Stunden an Designaufwand benötigt die betrachtete Plattform, wie oft sollten neue Bilder eingesetzt werde?
  3. Inhalte: Wie viele eigene Inhalte müssen produziert werden?
  4. Programmierung: Benötigen Sie Applikationen oder andere Anwendungen, die programmiert werden müssen?

Quick-Win

Gibt es eine Plattform auf der Sie schnelle Erfolge erzielen könne, um so den Sinn eines Social Media Engagements in Ihrem Unternehmen zu unterstreichen? Beispiel: Sie haben den Fokus Ihrer geplanten Aktivität auf eine Verbesserung des Service Angebots für Ihre Nutzer gelegt. Auf Twitter gibt es aktuell eine Reihe von Beschwerden und so gut wie keine positiven Äußerungen über Ihr Unternehmen. Mit einem Start des Engagements hier, können Sie quasi per sofort eine Anzahl an gelösten Fällen vorweisen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine steigende Zahl an positiven Nennungen als Reaktion auf die Hilfe, die Sie anbieten.

Langfristige Ausrichtung

Kann die Plattform langfristig in die Strategie integriert und mit folgenden Plattformen verknüpft werden? Sollten Sie diese Frage mit Nein beantworten, stellt sich die Frage, welches Angebot dieses in Zukunft ersetzen soll. Sich einfach komplett und alternativlos von einer bestimmten Plattform zurückzuziehen, fällt in der Regel negativ auf.

Facebook Ads – Welches Format passt zu meinem Ziel?

Facebook Ads – Welches Format passt zu meinem Ziel?

Facebook bietet Ihnen eine Reihe von unterschiedlichen Möglichkeiten an Werbeanzeigen zu schalten. Grundsätzlich unterschieden sich die Werbeanzeigen dabei in die Marketplace Ads, die Sie manuell im Facebook Ad Manager erstellen können und die Premium oder Engagement Ads, die nur über das Facebook Business Team gebucht werden können.

Dieser Beitrag soll Ihnen als Ergänzung des Buchabschnittes 9.2.11 dabei helfen, das passende Werbeformat für Ihre Ziele zu finden. Ich konzentriere mich dabei auf die Self-Service Ads, die über den Facebook Werbemanager oder den Power Editor gebucht werden können. Die grundlegende Funktionsweise ist auf die Premium-Produkte übertragbar, diese haben jedoch immer eine bessere Platzierung und damit deutlich höhere Sichtbarkeit.

Marketplace Ads

Marketplace Ads kommen klassischer Bannerwerbung am nächsten. Dieses Format macht den Großteil der Werbeanzeigen auf Facebook aus und wird nur in der rechten Seitenleiste angezeigt. Sie haben hier die Möglichkeit, externe Webseiten (beispielsweise die eigene Homepage) oder Inhalte innerhalb von Facebook (Fanseiten, Veranstaltungen, Anwendungen) zu bewerben. Auf diese Weise können Sie zum Beispiel mehr Fans für Ihre Fanseite oder mehr Teilnehmer für Ihre Veranstaltung gewinnen.

Marketplace Ads bestehen aus einem Titel, einem Bild, einem Werbetext sowie dem Link zu der Seite, die der Nutzer per Klick aufrufen soll. Verlinkt werden können hier sowohl Inhalte auf Facebook selbst als auch externe Webseiten. Bei internen Seiten ist außerdem möglich, die Anzeige durch eine Handlungsaufforderung (Call to Action) wie »Gefällt mir« oder »Zusagen« zu ergänzen. Abbildung 1.17 veranschaulicht für Sie ein Beispiel für Marketplace Ads auf meiner Startseite.

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Abbildung 1.17: Marketplace Ads und Sponsored Stories

Hier sehen Sie auf der rechten Seite zunächst eine Anzeige, die auf eine externe Webseite verweist und darunter eine beworbene Fanseite mit einer Handlungsaufforderung und dem sozialen Kontext. Zusätzlich wird in meinem Newsstream eine sogenannte Sponsored Story eingeblendet, auf die wir später noch eingehen.

Über die Effektivität von Marketplace Ads gibt es aufgrund der geringen Klickraten (Click-Trough-Ratio – CTR) immer wieder Diskussionen. Diese lagen in Deutschland im ersten Quartal 2012 bei gerade einmal 0,029 %.[1] Zum Vergleich, die Klickrate eines Standardbanners im Internet liegt in Deutschland bei 0,09 %.[2]

Dennoch sollten Sie die Wirkung des sozialen Kontextes und der wiederholten, passgenauen Anzeige von Marketplace Ads nicht unterschätzen. Bei Banneranzeigen geht es generell nicht nur um die Klickraten. Wichtig sind für die Markenbildung ebenso die Reichweite und die Häufigkeit und Frequenz, in der ein Nutzer darauf aufmerksam gemacht wird, dass es Ihr Unternehmen gibt. Darüber hinaus zeigt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Aggregate Knowledge,[3] dass bei einer kombinierten Kampagne in der Vorweihnachtszeit 45 % der Nutzer nur auf Facebook und auf keinem anderen eingesetzten Medium (unter anderem Online-Banner, Suchmaschinenanzeigen, E-Mail-Marketing) erreicht werden konnten.

Sponsored Stories

Das Werbeformat der Sponsored Stories (im Deutschen »Neuigkeiten Meldungen«) wurde durch Facebook 2011 eingeführt. Sponsored Stories basieren auf Aktionen (Stories), die ein Nutzer auf Facebook oder in einer Applikation ausführt. Der Werbetreibende zahlt dafür, ausgewählte Aktionen hervorzuheben und Freunden des agierenden Nutzers anzeigen zu lassen. Dieses Kriterium bedeutet gleichzeitig eine Einschränkung der Reichweite. Sie können nur die Freunde einer Person erreichen, die sich mit Ihrer Fanseite oder einer Applikation verbunden hat.

Sponsored Stories werden im Newsfeed oder in der rechten Seitenleiste angezeigt und automatisch aus der zugrunde liegenden Aktion generiert. Sie haben dabei keinen Einfluss auf den Text oder das Aussehen der Anzeige. Sie können fast jede Aktion, die ein Nutzer auf Facebook ausführt, hervorheben lassen. Beispielsweise gefällt einem Nutzer Ihre Fanseite oder ein bestimmter Inhalt von dieser, er checkt in einem Ihrer Plätze ein, nutzt Ihre Applikation oder teilt die URL Ihrer Seite mit seinen Freunden.

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Abbildung 1.18: Beispiel einer Sponsored Story im Newsfeed

In Abbildung 1.18 wird der große Vorteil der Sponsored Stories sichtbar. Diese werden immer mit dem Foto und dem Namen des Freundes, der die Aktion ausgelöst hat, angezeigt. So wird Ihre Marke mit »der Stimme eines Freundes« verknüpft, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Nutzer auf die Anzeige reagiert. Im Digital Global Facebook Advertising Report untersuchte TBG Digital[4] diesen Effekt am Beispiel einer Page Like Ad und einer Page Like Sponsored Story. Das Resultat war eine um 53 % höhere Click-Trough-Ratio bei Sponsored Stories.

Page Post Ads

Page Post Ads sind Werbeanzeigen, die Sie aus einem Seitenbeitrag (Post) Ihrer Facebook-Fanseite generieren. Im Gegensatz zur Sponsored Stories ist die Reichweite hier nicht beschränkt, sondern Sie können aus der Fülle der Zielgruppen-Segmentierung auf Facebook schöpfen.

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Abbildung 1.19: Beispiele für Page Post Photo und Page Post Video Ads

Angezeigt werden Page Post Ads im Newsfeed und in der rechten Seitenleiste. Page Post Ads eignen sich sehr gut, um Inhalte Ihrer Fanseite einer breiten Masse zugänglich zu machen (Abbildung 1.19). Darüber hinaus macht es der Aufbau den Nutzern leicht, mit Ihren Inhalten zu interagieren.

Ein großer Vorteil der Page Post Ads ist die Kombination aus der wählbaren Zielgruppe und dass diese auch im Newsfeed der Nutzer eingeblendet werden. Eine Studie der amerikanischen Agentur Nanigans[5] kam zu dem Ergebnis, dass Page Post Ads, die im Newsfeed angezeigt werden, eine um 48 % höheres CTR als Marketplace Ads haben. Verglichen wurden dabei Anzeigen aus dem Retail-Bereich, die aus Facebook heraus auf die Webseite des werbenden Unternehmens verlinkten. Überraschend ist dieses Ergebnis nicht. Werbeanzeigen im Newsfeed haben generell höhere Klickraten, was unter anderem auch daran liegt, dass diese auch mobil angezeigt werden können.

Promoted Posts

Hinter dem Launch der Promoted Posts im Jahr 2012 steckte, laut mehrerer Experten, im Endeffekt nur eine verbesserte und nahtlos integrierte Version der Page Post Ads. Mit Promoted Posts (Beiträge hervorheben) können Sie Inhalte, die Sie auf Ihrer Fanseite veröffentlichen, prominent im Newsfeed von Ihren Fans und wahlweise deren Freunden anzeigen lassen. Dies ist der erste Unterschied zu Page Post Ads, denn für diese können Sie eine gewünschte Zielgruppe auswählen.

Promoted Posts lassen sich im Werbemanager direkt beim Veröffentlichen eines Posts oder über den Link Hervorheben unter dem Post er­stellen. Die Kosten und die Reichweite werden Ihnen dabei direkt bei der Erstellung angezeigt, wie Sie in Abbildung 1.20 sehen können. In diesem Fall würden Sie für ein Budget von 4 € etwa 1.190 Personen erreichen.

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Abbildung 1.20: Dialog zum Hervorheben eines Beitrags

Hier zeigt sich dann auch gleich der zweite Unterschied zwischen Promoted Posts und einer Page Post Ad, denn letztere wird nach Klicks oder Impressionen abgerechnet. Die Laufzeit eines Promoted Posts beträgt drei Tage.

Ein Vorteil ist, dass die so hervorgehobenen Beiträge nur im Newsfeed der Nutzer angezeigt werden, diese haben also eine hohe Sichtbarkeit. Ein großer Nachteil dagegen ist, dass viele Nutzer derartige Werbung nicht mögen. Das liegt einerseits daran, dass ein Nutzer nicht mit dem hervorgehobenen Beitrag interagiert haben muss, um als »Werbefigur« eingeblendet zu werden, und andererseits daran, dass Nutzer, die nicht mit der Marke verbunden sind, derartige Einträge als Spam empfinden können.

Weitere Werbeformate

Der Vollständigkeit halber möchte ich an dieser Stelle noch das Sponsored Result, also die Buchung eines gesponserten Suchergebnisses, erwähnen. Die Art der Anzeige sorgt im wahrsten Sinne des Wortes dafür, dass Sie gefunden werden, wie Sie in Abbildung 1.21 sehen können.

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Abbildung 1.21: Gesponsertes Suchergebnis auf Facebook

Diese Art der Anzeige kann nur über den Power Editor, oder einen Facebook Partner mit Zugang zu der Facebook API, gebucht werden.

Strategische Fragen zu den Facebook-Werbeformaten

Wie Sie sehen, bietet Facebook Ihnen eine große Menge an Möglichkeiten für Werbung auf der Plattform. Um herauszufinden, welche für Ihr Unternehmen die richtige ist, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  1. Welches Ziel möchten Sie mit einer Anzeige auf Facebook erreichen?
  2. Was möchten Sie bewerben?
  3. Welche Zielgruppe(n) möchten Sie erreichen?
  4. Welches Format passt am besten zu Ihren Antworten auf Frage eins bis drei?
  5. Welche Inhalte sprechen Ihre Zielgruppe am meisten an?
  6. Welches Budget möchten/können Sie investieren?
  7. Wie kontrollieren Sie den Erfolg, bzw. wie können Sie auf die Ergebnisse dieser Kontrolle reagieren?

Wenn Sie die Antworten auf diese Fragen haben, können Sie sich die passende Anzeigenformate zu Ihren Bedürfnissen raussuchen. Spielen Sie ruhig mit den Varianten und testen Sie, welche Anzeigen am Besten bei Ihrem Publikum ankommen.



[1] http://www.emarketer.com/Article/Getting-Most-of-Facebook-Ads/1009144

[2] http://de.mediamind.com/global-benchmark-report-von-mediamind-hintergrundinformationen-fur-deutschland/

[3]http://www.leaddigital.de/start/social_media/facebook_im_media_mix_steigert_neugeschaeft_um_ein_viertel

[4] http://www.scribd.com/doc/100400187/TBG-Digital-Global-Facebook-Advertising-Report-Q22012

[5] http://www.nanigans.com/2013/01/28/how-facebook-page-post-ads-in-the-news-feed-drive-purchase-revenue-roi-study/