Best Practice für Social Media ohne oder mit kleinem Budget

Best Practice für Social Media ohne oder mit kleinem Budget

In meinen Social Media Workshops und Schulungen kommt immer wieder die Frage auf, wie ein gutes Social Media Engagement mit kleinem Budget funktionieren kann. Dieser Artikel liefert Antworten und stellt die Grundprinzipien für eine möglichst kosten- und personaleffiziente Social Media Arbeit vor. Darüber hinaus werde ich ein paar gute Beispielen vorstellen, die mir selbst begegnet sind, oder auf die ich von meinem großartigem Netzwerk hingewiesen wurde. Ihnen fallen noch andere gute Beispiele oder Tipps und Tricks ein? Dann freue ich mich über einen Kommentar mit Link(s) zu dem Auftritt! Darüber hinaus werde ich die Liste selbst regelmäßig erweitern.  

Social Media – das kostet doch nix!?

Noch immer ist der Irrglaube weit verbreitet, dass Social Media kostenlos wäre und deswegen kein Budget notwendig ist. Das dem mitnichten so ist, fällt spätestens dem Mitarbeiter auf, der neben seiner eigentlichen Aufgabe noch mal eben den Facebook Kanal „wuppen“ soll. Kann ja nicht so schwer sein – oder etwa doch? Mal ganz abgesehen davon, dass ein Social Media Engagement ohne Strategie irgendwo zwischen risikoreich bis ineffizient rangiert, ist der Zeitaufwand für sorgfältige Social Media Arbeit nicht zu unterschätzen. Deswegen ist es essentiell wichtig, dass jedes Social Media Engagement zumindest eine grundlegende Strategie (Ziele, Zielgruppe und Inhalte), sowie ein angemessenes, festes (!) Zeitkontingent hat.
Das zwischen diesem Anspruch und der Realität manchmal Welten liegen, ist leider Alltag und hat oftmals mehrere Auswirkungen:
 

  1. Beiträge, die keinen Mehrwert für die Nutzer bieten und/oder nichts mit den Zielen des Unternehmens/der Organisation zu tun haben
  2. Eine entsprechend schlechte „Performance“ eben dieser Beiträge und keine Möglichkeit zu zeigen, dass man einen Beitrag für das Unternehmen leistet
  3. Ein Infrage stellen der Social Media Arbeit, weil diese ja „nix bringt“
  4. Frust bei dem verantwortlichen Mitarbeiter, der im schlimmsten Fall den Kanal Social nur als Belastung empfindet, was sich wiederum in den Beiträgen wiederspiegelt

Kurzum, es wird Zeit für ein Engagement aufgewandt, dass die besten Voraussetzungen zum scheitern hat.

Social Media mit kleinem Budget – ein pragmatischer Ansatz

Was also tun, wenn Sie sich in genau dieser Situation befinden? Zunächst einmal kann ich Ihnen die Gewissheit geben – Sie sind nicht allein! Das macht es nicht unbedingt besser, hat aber den Vorteil dass es viele andere Social Media Manager da draußen gibt, die vor den gleichen Herausforderungen stehen und dafür Wege gefunden haben. Genau diese kleinen Tricks und Kniffe möchte ich Ihnen im Folgenden vorstellen.

Egal was Sie tun, tun Sie es mit Strategie!

Gerade wenn die Ressourcen knapp sind, ist eine grundlegende Strategie Gold wert. Denn nur wer das Ziel vor Augen hat, kann möglichst effizient darauf hinarbeiten. Eine Strategie für Social Media beginnt mit der Definition Ihrer Personas!

Marketing Basic: Was ist eine Persona?

Personas sind untersuchungsbasierte archetypische Repräsentanten der eigenen Zielgruppe. Eine Persona wird charakterisiert durch soziodemografische Daten, angereichert durch psychografische Merkmale und eine Betrachtung des Kaufverhaltens.

Personas sind repräsentative und möglichst realitätsnähe Prototypen Ihrer Zielgruppen, die Ihnen dabei helfen, eine bessere (Content-)Strategie zu erarbeiten. Der Fokus liegt dabei über die sozio-demographischen Merkmale hinaus vor allem auf dem Thema Bedürfnisse. Die wichtigste Frage für Sie und Ihr Engagement kann man dabei wie folgt zusammenfassen: „Welche Bedürfnisse, Schmerzpunkte und Ziele hat meine Persona und wie können wir ihr dabei helfen sich „besser zu fühlen“?  

Im Vergleich zur Bestimmung von Zielgruppen ist das Ausarbeiten von Personas deutlich aufwendiger. Dieser Aufwand wird jedoch mit einem besseren Verständnis von Ihren Zielpersonen, dadurch relevanteren Inhalten für diese und somit mehr Erfolg für Ihr Engagement belohnt. Ein kostenloses Template für die Entwicklung einer Social Media Persona finden Sie hier. Wenn Sie mein Buch vorliegen haben, finden Sie die Beschreibung dazu in Kapitel 6.3. . Darüber hinaus finden Sie zum Beispiel bei Hubspot unter https://academy.hubspot.com/examples?Tag=Buyer+Persona mehrere Best-Practice-Beispiele für Personas.   

Wenn Sie genau wissen, was Ihre Personas interessiert, können Sie die Ziele angehen. Ziele im Bereich Social Media sind so individuell wie die Situation des betrachteten Unternehmens / der Organisation. Aus diesem Grund gibt es hier keine allgemeingültigen Empfehlungen, mit welchem Ziel Sie starten sollten. Grundsätzlich gilt: Ziele im Bereich Social Media müssen auf die Unternehmensziele und die davon abgeleiteten Kommunikationsziele einzahlen. Darüber hinaus müssen die Ziele den Bedürfnissen der Kunden zuträglich und mit den vorhandenen Ressourcen umsetzbar sein. Besonders der letzte Nebensatz ist für diesen Artikel wichtig. Das Ziel tausende von Fans auf X Kanälen tag täglich mit viralen Inhalten zu begeistern, ist ohne dezidiertes Zeit- und Geldbudget schlicht unrealistisch. Um ein Gefühl für das machbare zu bekommen, ist der Austausch mit Branchenkollegen immer Gold wert. Deswegen kann ich Ihnen den BVCM und die zugehörigen (auch für Nicht-Mitglieder) kostenlosen Stammtische sehr ans Herz legen. Wie Sie gute Social Media Ziele und vor allem auch gute KPI (Key Performance Indicator = Zielerreichungsindikatoren) bestimmen, habe ich Ihnen in diesem Artikel erläutert

Wenn Sie Ihre Personas kenne und wissen welche Ziele Sie mit Ihrem Social Media Engagement erreichen möchten, gilt es in einem finalen Schritt Ihre Inhalte zu bestimmen. Wer mein Buch und meine Arbeit kennt, weiß dass ich an dieser Stelle mit dem Story Circle von Mirko Lange arbeite. Und genau das möchte ich Ihnen empfehlen, denn dieses logische Gerüst hilft Ihnen dabei Ihre Personas mit den Zielen Ihres Unternehmens / Ihrer Organisation zusammen zu bringen. Meine Empfehlung dabei ist, binden Sie die Kolleg:innen mit ein. Richten Sie einen Workshop aus, in dem Sie die Personas vorstellen und dann von dort aus Schritt für Schritt durch den Kreis wandern. So bekommen Sie viele zusätzliche Ideen und direkt mehr Bereitschaft auch im Nachgang zu unterstützen (Mitarbeit weckt immer Verbundenheit). 

Wenn Sie Ihre Strategie fertig haben, haben Sie den allerbesten Grundstein für ein erfolgreiches Social Media Engagement geschaffen – völlig unabhängig vom Budget! 

Redaktionsplanung ist das A und O

Sich jeden Tag aufs neue zu fragen, was für ein Beitrag denn online gehen soll, ist nicht nur anstrengend, sondern auch ineffizient. Natürlich lassen sich Social Media Beiträge nicht minutiös für Monate im voraus planen, aber es hilft enorm ein Grundgerüst zu erstellen. Setzen Sie sich dafür einmal im Monat, idealerweise mit Kollegen, hin und erstellen Sie eine Übersicht für:

  • Wichtige Termine von dem Messeauftritt bis hin zu Feiertagen
  • Geplante Texte und Materialen für „andere Kanäle“ (siehe auch Punkt „Synergieeffekte nutzen).
  • Eine Auswertung der Beiträge des Vormonats um zu verstehen: was hat funktioniert, was nicht?

Dazu kommen zwei Übersichten, die Sie kontinuierlich pflegen und nutzen:

  1. Tragen Sie die Schmerzpunkte, Bedürfnisse und Interessen Ihrer Zielgruppe, die Sie im Zuge der Personadefinition ermittelt haben, in Form einer Stichwortliste zusammen. So haben Sie bei der Redaktionsplanung stets im Blick, was für Ihr Publikum relevant ist.
  2. Legen Sie einen Ideenspeicher an. Ob eine Notiz auf dem Handy, eine lokale Textdatei auf Ihrem Rechner, ein geheimes Board auf Pinterest, oder eine Liste in Evernote – schaffen Sie einen Ort an dem Sie spontane Ideen für Inhalte sammeln können.

Auf Basis dieser Listen und Übersichten ist es wesentlich einfacher und schneller Beiträge für Ihre Zielgruppen zu entwerfen. Dabei gilt – Qualität vor Quantität! Verfassen Sie lieber einen Beitrag weniger, als einen der keinerlei Mehrwert für Ihre Anspruchsgruppe hat. 

Die besten Beiträge tragen Sie dann in Ihren Redaktionsplan ein, damit Sie genau wissen wann welcher Beitrag online geht. Sehr Empfehlen kann ich Ihnen hier die Redaktionsplanvorlage von Rita Löschke.

Der weitere Vorteil eines guten Redaktionsplanes ist, dass Sie Ihre Beiträge für die Woche vorauszuplanen und automatisch veröffentlichen lassen können. Facebook bietet dafür z.B. eine eigene Funktion, für andere Netzwerke müssen Sie auf externe Tools zurückgreifen. Beispiele dafür stelle ich Ihnen unter „nützliche Tools“ noch vor. Diese Vorgehensweise spart Ihnen Zeit und sichert ab, dass Sie keinen Veröffentlichung verpassen.

Wichtig ist dabei jedoch, dass Sie die Beiträge an die jeweiligen Netzwerke anpassen. So fällt mir z.B. immer direkt auf, wenn ein Beitrag für Instagram auf Facebook veröffentlicht wird, da die vielen Hashtags hier – zumindest bisher – kontraproduktiv sind. Darüber hinaus befreit die Automatisierung natürlich nicht von der Pflicht, die Reaktionen auf Ihre Beiträge im Auge zu behalten. Dazu sollten Sie das aktuelle Geschehen im Auge behalten, um unpassende Beiträge zu vermeiden.

Kollegen mit einbinden

Ob ein Foto von dem Bürohund, oder ein Video von dem engagierten Praktikanten mit Ambitionen zum Youtube Star, oder ein Interview mit der Referentin, die eh gerade bei Ihnen im Hause ist – überlegen Sie, wie Sie Ihre Kollegen und Partner auf spielerische Weise in die Kreation von passenden Inhalten mit einbeziehen können. Diese Einblicke in den Alltag, idealerweise mit Gesichtern und Persönlichkeiten, funktionieren oft sogar besonders gut.   


 

 

  Bei Nexible werden die Kollegen aktiv in die Social Media Arbeit eingebunden. 

Den im Bild gezeigten Blogbeitrag zum Hintergrund finden Sie hier

Ein schönes Beispiel für diese Methode finden Sie bei Nexible, die mit Ihrer Arbeit in den sozialen Medien einen Einblick in das Unternehmen geben und etwas gegen das verstaubte Image von Versicherungen tun möchten. Der Weg dahin führt über die aktive Einbindung sämtlicher Mitarbeiter, die über Instagram Ihren Arbeitsalltag dokumentieren dürfen und sollen. So bekommen potentielle Kandidaten, Kunden und Partner schnell ein Gespür für die Mitarbeiter und das Arbeitsumfeld.

Freundliche Übernahme

Die Fortgeschrittene Version des „Einbindens“ ist der sogenannte „Take over“ eines Kanals. Dabei wird die Verantwortung für die Inhalte auf der Präsenz für einen festgelegten Zeitraum (z.B. Tag, Woche, Monat) an eine oder mehrere Personen abgegeben. Diese Person(en) stellt sich zu Beginn des festgelegten Zeitraumes vor und berichtet dann beispielsweise über eine Veranstaltung, oder aus dem Arbeitsalltag. Da bei einem Take Over keine Inhaltliche Kontrolle vor der Veröffentlichung stattfindet (was idealerweise auch nicht notwendig ist), sollten Sie den agierenden Personen Leitlinien für den Kanal an die Hand geben. Diese schützen ähnlich wie Social Media Guidelines die Ausführenden vor den gröbsten Fehlern und sichern Sie rechtlich ab.
Ein sehr gelungenes Beispiel für einen Take Over Kanal ist imho der Instagram Account Technikhelden des VDI, dem ich auf dem MediaV Award auch den Preis für den besten Social Media Auftritt überreichen durfte. Unter @vdi_technikhelden stellen hier die unterschiedlichsten Ingenieure in den Stories und Beiträgen Ihren Arbeitsalltag vor, ganz authentisch und immer im Gespräch mit der Community.


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Das sind die 1️⃣7️⃣ Nachhaltigkeitsziele der UN! ? Warum wie die hochhalten? ?✌️ Wir haben uns die Frage gestellt, wie unser Leben in der Stadt der Zukunft aussieht! ? Denn technologische Innovationen beeinflussen unser Leben und Arbeiten in der Stadt. ? Auf dem VDI-Stand C40 in Halle 2 geht‘s unter dem Motto #urbanfuture um die Frage, wie wir neue Technologien in Einklang mit unserem Leben bringen. ? . Der VDI beschäftigt sich damit, wie Innovationen aus den Ingenieurwissenschaften auf diese Ziele einzahlen! ✅ Die Ziele sollen nämlich eine nachhaltige Entwicklung unter Berücksichtigung ökonomischer, sozialer und ökologischer Aspekte sicherstellen. ?❤️ Kommt vorbei, informiert euch und diskutiert mit! ? . Wir fragen euch: Kennt ihr tolle Beispiele was Unternehmen bereits jetzt tun für die Nachhaltigkeit und ein gutes Leben? Was können sie besser machen? . . . #hm19 #engineeringtomorrow #vdihm19 #engineering #vdi #vditechnikhelden #ingenieur #nachhaltigkeit #suj #studentenundjungingenieure #vdisuj #?

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Synergieeffekte nutzen

In der Regel gibt es in jeder Organisation schon bestehende Inhalte und/oder Inhalte die fortlaufend generiert werden. Beispiele wären hier

  • Webseitentexte
  • Produktbeschreibungen
  • Pressemitteilungen
  • Newslettertexte
  • Fotos
  • Whitepaper
  • Magazine
  • etc.

Schauen Sie sich an, welche Texte Sie auf Social Media anpassen, welche Bilder Sie für Ihre Arbeit nutzen und welche Inspiration Sie aus vorhandenen Materialien ziehen können. Das beginnt im Kleinen, also bei der Fragen wie „Welches Zitat aus unserer Pressemitteilung macht Lust darauf den gesamten Artikel zu lesen“ bis hin zu einem ausführlichen Content Audit, bei dem Sie sämtliche bestehende Inhalte auf Ihre Tauglichkeit für Social Media prüfen. Eine sehr gute Anleitung für diesen „Content Audit“, die Ihnen  sowohl bei der ersten Runde (Stichwort „Welche Webseiteninhalte funktionieren besonders gut?“) , als auch in der Folge bei der Auswertung Ihrer Social Media Inhalte hilft, finden Sie hier

Der wvib kündigt auf LinkedIn einen Kommentar des Präsidenten mit einem aussagekräftigen Zitat und einem Bild an. 

Kuration

Natürlich wäre es toll, sämtliche Beiträge, die Sie in den sozialen Netzwerken verlinken, auf dem eigenen Blog zu haben. Dies ist aber nicht nur sehr viel Arbeit, sondern auch gar nicht immer sinnvoll. Hier kommt die Disziplin der Kuration ins Spiel. Kuration oder Content-Kuration bedeutet, dass Sie ähnlich wie der Verantwortliche für eine Kunstaustellung, die besten Artikel, Webseiten, Podcasts, Videos, etc. zu Ihrem Thema raussuchen und diese ihrem Netzwerk teilen. Natürlich immer mit einem kurzen Kommentar, warum dieser Inhalt für Ihre Zielgruppe relevant ist. Dies ist natürlich auch Aufwand, der aber im Vergleich zu dem Erstellen eines gut recherchierten Blogbeitrages / Videos / Podcasts deutlich geringer ist.

 

 

 

 

 Der CSD Deutschland e.V. , der mit kleinem Team und Budget arbeitet, teilt regelmäßig kuratierte Inhalte rund um ihre Kernthemen

  Das Kuratieren von Inhalten hat über den geringeren Aufwand der Inhaltserstellung noch weitere Vorteile:

  • Ihre Zielgruppe hat einen Mehrwert dadurch, dass Sie die besten Inhalte zu einem Thema kuratieren und so einen Anreiz Ihnen zu folgen.
  • Sie positionieren sich bzw. Ihr Unternehmen als Experte in Ihrem Thema, denn nur wer sich auskennt, kann die besten Inhalte aufstöbern.
  • Sie lernen die Akteure in Ihrem Themenumfeld besser kennen.
  • Akteure in Ihrem Themenumfeld können auf Sie aufmerksam werden, wenn Sie deren Inhalte teilen.
  • Ihnen begegnen bei der Sichtung mitunter weiter spannende Themen, die vorher nicht auf Ihrem Radar waren.

Mein Tipp an dieser Stelle: Richten Sie sich einen RSS-Reader mit den relevantesten Seiten zu Ihren Themen ein. So können Sie zeitsparend am Morgen, oder im Rahmen der Redaktionsplanung, bequem alle aktuellen Artikel überfliegen und die besten auswählen.
Eine Erklärung, wie Sie sich einen RSS-Reader einrichten, sowie eine Übersicht von RSS-Readern für jedes Betriebssystem finden Sie hier. Eine aktuelle Liste von Feedreadern für die unterschiedlichen Betriebssysteme und Online finden Sie hier

Nutzung von nutzergenerierten Inhalten

Ebenfalls eine Art der Kuration ist die Einbindung von „User Generated Content“, also Inhalten die durch die eigenen Anspruchsgruppen erstellt wurden. Wenn Sie diese Inhalte auf den eigenen Kanälen veröffentlichen, schlagen Sie damit direkt zwei Fliegen mit einer Klappe.
Sie müssen weniger eigene Inhalte erstellen und der Nutzer bekommt eine Bühne und Wertschätzung für seine Inhalte.
Wichtig dabei ist, die Erlaubnis von dem Urheber einzuholen.
Dafür können Sie eine implizite Einwilligung etablieren, indem Sie die Nutzer aufrufen ein bestimmtes Hashtag zu nutzen, wenn sie einer Veröffentlichung zustimmen. Deutlich rechtssicherer ist, wenn Sie die Nutzer bitten die Bilder mit einer ausdrücklichen Freigabe an eine E-Mail Adresse zu senden.

Hilfreiche Tools 

Sie brauchen ansprechende Bilder für Ihren Kanal, haben aber kein Budget für einen Grafiker? Sie vergessen im Trouble öfter mal einen Beitrag online zu stellen? Zum Glück gibt es hier mittlerweile ein paar schöne Programme, die Ihnen hier weiterhelfen:

Canva

Canva ist ein Programm mit dem Sie Bilder, Grafiken und kleinere Animationen für Ihre Beiträge erstellen können. Der Vorteil ist, alle Formate für die gängigen Netzwerke sind mit den korrekten Maßen hinterlegt. Dazu können Sie schon in der kostenlosen Version auf vielfältige Vorlagen, Grafiken und Bilder zugreifen, die Sie ganz in Ihrem Design gestalten können. Der Pro Account bietet darüber hinaus viele praktische Funktionen und noch mehr Bilder und Vorlagen.

Ripl

Ripl hilft Ihnen dabei aus Fotos kleine Videos und Animationen zu zaubern. Auch hier finden Sie viele Vorlagen und können eigene Bilder und Logos hochladen. In der kostenlosen Version wird allerdings das Ripl Logo mit angezeigt, so dass für den professionellen Gebrauch die Pro-Version notwendig ist.

 Die Arbeitsoberfläche von Canva 

Buffer

Mit Buffer lassen sich die meisten Social-Media-Plattformen automatisiert füttern. Damit können Sie Inhalte gleichzeitig auf mehreren Netzwerken veröffentlichen, ohne in jedem Dienst einzeln die Inhalte einstellen zu müssen. Denken Sie dabei bitte trotzdem daran, die Texte an die Bedürfnisse der Plattformen anzupassen.

Hootsuite

Hootsuite startete als Twitter-Client, hat sich aber zu einer Art Schaltzentrale für die Verwaltung von zahlreichen Social-Media-Konten gemausert. Dieses Tool zeigt beliebig gefilterte Ströme aus Inhalten von Ihren angeschlossenen Profilen an.
Alle gängigen Social-Media-Dienste können in Hootsuite dargestellt und die meisten davon auch zentral befüllt werden.

 

Herzblut, Leidenschaft und Menschlichkeit

Zeigen Sie wofür Sie brennen, wofür Ihr Unternehmen steht, warum Sie das tun, was Sie tun. Und wenn Sie etwas tun, was viele andere Menschen ebenfalls begeistert, suchen Sie sich Ihre Community! 

Insbesondere kleine Unternehmen, bei denen die Geschäftsidee nicht nur Arbeit, sondern Passion ist, können in diesem Bereich punkten.

Ein schönes Beispiel sind hier Alles für Selbermacher aus Hamburg auf Instagram. Die Geschäftsführerin Nadine nimmt die Nähcommunity täglich mit in Ihren Alltag, inspiriert immer wieder mit Ideen rund um das Thema Stoff und Zubehör, zeigt was Sie selbst mit ihren Produkten zaubert und das alles auf eine super sympathische Art. Man merkt, dass sie selbst Teil der Community ist, das Thema Nähen liebt und lebt. Dazu zeigt Sie sich menschlich, als Mutter, als Geschäftsfrau und als Hühnerliebhaberin. Genau diese Kombination macht den Social Media Auftritt von Alles für Selbermacher so erfolgreich.

Fazit 

Es braucht kein großes Budget um gute Social Media Arbeit zu machen. Worauf es wirklich ankommt sind Menschen, die mit ihrer Zielgruppe in einen Dialog gehen und deren Interessen und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen. 

 Welche guten Beispiele fallen Ihnen noch ein? Ich freue mich auf Ihre Hinweise. 

Fünf Grundregeln für eine gute Tonalität in Ihrer Community

Fünf Grundregeln für eine gute Tonalität in Ihrer Community

Eine gute Kommunikationskultur in Ihrer Community ist die Grundlage für aktive Diskussionen, ein guter Schutz gegen Trolle und im Falle eines Shitstorms, eine gute Basis um die Wogen schnell wieder zu glätten.
Wie Sie die besten Voraussetzungen für eine gute Tonalität in Ihrer Community schaffen und warum sich das lohnt, erläutere ich Ihnen in diesem Artikel.

Mit einer vertrauensvollen Community-Atmosphäre zu mehr Aktivität und Bindung

Eine gute, respektvolle und positive Tonalität in Ihrer Community sorgt dafür, dass sich Ihre Mitglieder wohl und sicher fühlen. So entsteht eine vertrauensvolle Community Atmosphäre, die dafür sorgt, dass:

  • sich weniger selbstbewusste Individuen zu Wort melden. Das bedeutet, dass sich eine höhere Grundgesamtheit der Mitglieder aktiv an den Diskussionen beteiligt.
  • die Mitglieder sich der Community wirklich öffnen und so „tiefere“ Diskussionen entstehen, die für mehr Bindung in und Identifikation mit der Community sorgen.
  • die höhere Verbundenheit mit der Community schafft ein „Wir-Gefühl“. Individuen, die die Community angreifen werden entsprechend gemeinschaftlich in ihre Schranken verwiesen.

Paradoxerweise birgt gerade diese vertrauensvolle Atmosphäre für Sie im Community Management auch Herausforderungen:

  • Mitglieder, die das Gefühl haben sich ihrer Community anvertrauen zu können, werden auch negative Emotionen eher „raus lassen“.
  • Mitglieder die sich stärker mit einer Community verbunden fühlen, reagieren emotionaler auf Unstimmigkeiten in dieser.
  • Geschickte Trolle schaffen es schneller die Community auf 180 zu bringen.

Aber auch diese Herausforderungen lassen sich gut meistern, wenn Sie die folgenden fünf Grundregeln befolgen.

1. Community Richtlinien als Leitplanken für die Diskussion

Schon bevor Sie mit dem Aufbau Ihrer Community beginnen, sollten Sie ganz klar festlegen, welche Tonalität und welches Verhalten Sie in Ihrer Community als „gut“ definieren.
Den ersten Schritt gehen Sie hier mit Community Richtlinien (Guidelines), also einem Manifest darüber, für wen und für welchen Zweck die Community gedacht ist, welche Verhaltensweisen darin erwünscht sind oder nicht und welche Konsequenzen nonkonformes Verhalten hat.
Idealerweise fungiert die Guideline gleichzeitig als Netiquette, also den Verhaltensrichtlinien für Ihre Community.

Ein kostenloses Muster für eine Community Richtlinie finden Sie hier.

Muster für Community Guidelines / Community Richtlinien

Beispiele für gute Community Guidelines

Sie möchten direkt eine Community Richtlinie für Ihre Community anlegen? Dann finden Sie hier Inspiration, die sich an die unterschiedlichsten Mitgliedertypen richtet:

Meine persönlichen Favoriten sind hier die Guidelines von The Verge, sowie die Erläuterung des Vorgehens bei Verstößen bei dem Standard.

2. Setzen Sie die Community Regeln konsequent und fair durch

Das Durchsetzen von Regeln innerhalb der Community ist genauso wichtig wie das Aufstellen der Regeln selbst. Mitglieder einer Community werden ihre Grenzen austesten, Trolle werden versuchen ihre Spielchen zu spielen. In solchen Momenten muss das Community Management konsequent und souverän Regeln und Netiquette durchsetzen. Wichtig ist dabei, alle Mitglieder nach außen hin gleich zu behandeln. Wenn ein Mitglied für einen Regelverstoß bestraft wird und ein Anderes nicht, wird das für Unruhe in der Community sorgen. Das Gleiche gilt auch für Fehlverhalten, das niemals Konsequenzen nach sich zieht.
Ganz wichtig ist an dieser Stelle auch eine einheitliche Linie der Mitarbeitenden im Community Management inklusive deren Vorgesetzten. Es darf nicht sein, dass ein*e Community Manager*in eine Entscheidung gegenüber einem Mitglied kommuniziert und dieses dann „zum nächsten läuft“ sich beschwert und die Sanktionen wieder aufgehoben werden. So etwas untergräbt die Autorität des Community Managements und spornt negatives Verhalten nur an. Mein Rat an dieser Stelle:

  • Legen Sie in einem Handbuch genau fest, welche Folgen es für welches Verhalten gibt.
  • Treffen Sie Entscheidungen über weitreichendere Sanktionen, wie zum Beispiel temporäre Sperrungen, oder den Ausschluss von der Community, immer mit mindestens zwei Mitarbeitenden.
  • Machen Sie Ihren Vorgesetzten bis in die obere Ebene klar, welche Konsequenzen ein Eingriff in Ihren Autoritätsbereich hat.

3. Fördern Sie positives Verhalten

Achten Sie im Community Management insbesondere darauf, dass Sie einen Teil Ihrer Zeit für die Förderung von positivem Verhalten reservieren.
Das beginnt direkt beim Eintritt eines neuen Mitgliedes.

  • Heißen Sie dieses herzlich Willkommen, laden Sie das Mitglied ein sich vorzustellen und reagieren Sie auf diese Vorstellung.
  • Ermutigen Sie das Mitglied sich einzubringen, das kann durch den Hinweis auf interessante Themen oder Kontakte sein, oder durch gezielte Fragen.
  • Bedenken Sie die ersten Meilensteine (erster Kommentar, erstes Bild hochgeladen, ersten Beitrag eröffnet) Ihrer Mitglieder positiv. Wenn Sie eine eigene Community haben, können Sie hier entsprechende Automatismen einsetzen. Auf den Social Media Plattformen gibt es hier nur wenige Tools, die die Handarbeit ersetzen.

Nehmen Sie sich für dieses Onboarding die Zeit, denn gerade der erste Eindruck der Community ist immer ein bleibender. Legen Sie hier die Grundlage für ein positives Miteinander!

Im späteren Verlauf gilt es dann positives Verhalten gezielt zu verstärken. Bedenken Sie gute Beiträge in der Community mit einem „Gefällt mir“ oder einem Kommentar. Bedanken Sie sich bei besonders positiven Mitgliedern per persönlicher Nachricht, oder sogar mit einem Anruf, einer Postkarte (gerade weil Postkarten so „oldschool“ sind, haben sie einen großen Effekt) oder einer Einladung.

4. Seien Sie ein positives Rollenmodell 

Als Community Manager*in haben Sie immer sowohl eine Autoritäts-, als auch eine Vorbildsfunktion für Ihre Mitglieder.
Vor allem Ihrer Vorbildsfunktion müssen Sie sich immer bewusst sein. Das Verhalten, dass Sie in Ihrer Community zeigen, wird in Ihrer Community als Muster angesehen. Je mehr Sie also einen respektvollen, achtsamen und positiven Umgang mit der Community vorleben, desto mehr wird Ihre Community so agieren.
Ihre Autoritätsfunktion sorgt dafür, dass ein Lob von Ihnen mehr Wert ist, als von fast jedem anderen Mitglied. Umgekehrt wird Kritik empfindlicher aufgenommen, insbesondere wenn diese als ungerechtfertigt angesehnen wird. Achten Sie deswegen darauf, dass Sie in der Öffentlichkeit nur das nötigste offenlegen. Ein einfaches „Mitglied XY hat gegen die Netiquette verstoßen“ reicht aus. Vermeiden Sie jegliche Kommentare unterhalb der Gürtellinie, warum anständiges Community Management so wichtig ist, können Sie auch hier noch einmal nachlesen.

5. Involvieren Sie Ihre Community

Je mehr Ihre Community hinter den Richtlinien steht, desto stärker wird jedes einzelne Mitglied diese auch verinnerlichen. Binden Sie Ihre Community deswegen bei der Erstellung oder Überarbeitung der Guidelines mit ein!
Bedenken Sie die Richtlinien schon in der strategischen Phase Ihrer Community und diskutieren Sie Ihre Ideen mit potentiellen Mitgliedern, beziehungsweise den Kernnutzern, mit denen Sie die Community starten. Wenn Sie Ihre Community schon etabliert haben, gehen Sie in eine offene Diskussion, sammeln Sie Verbesserungsvorschläge zu den bestehenden Guidelines und stellen Sie die Überarbeitung zur Diskussion. Natürlich werden Sie es dabei nicht allen Recht machen können, achten Sie deswegen auf einen transparenten Prozess und begründen Sie Ihre Entscheidungen.

Fazit

Eine gute Kommunikationskultur in Ihrer Community zu schaffen ist keine Raketenwissenschaft, aber braucht Strategie, zeitliche Ressourcen und einen langen Atem. Die Investition lohnt sich, denn Sie werden mit einer aktiven Community belohnt, deren Mitglieder sich stark mit Ihrer Community identifizieren. Bessere Markenbotschafter*innen und Mitstreiter*innen im Krisenfall können Sie gar nicht haben!

Social Media Strategie Modelle

Social Media Strategie Modelle

Die Grundlage eines jeden Social Media Engagements muss eine Social Media Strategie sein! Nur wer weiß, welche Ziele des Unternehmens / der Organisation, mit welchen Bedürfnissen der Anspruchsgruppen in Einklang gebracht werden müssen, hat die bestmöglichen Chancen auf gute Ergebnisse. Die einzelnen Elemente einer Strategie, namentlich Ziele, Zielgruppe, Ressourcen, Inhalte, Kanäle, sowie Prozesse und Strukturen, habe ich Ihnen in meinem Buch „Der Social Media Manager“ ausführlich vorgestellt. In diesem Artikel stelle ich Ihnen empfehlenswerte Social Media Strategie Modelle (Frameworks) vor, mit deren Hilfe Sie die Einzelbestandteile einer Strategie in ein logisches Gerüst gießen können.

Social Media Strategie nach dem 7C Modell (DE)

Mirko Lange kennen Sie bereits als Kopf hinter dem Story Circle, der Sie zu einer handfesten Content-Strategie anleitet. Aus Herrn Langes Feder gibt es aber auch ein sehr gutes Modell für die Erstellung einer Social Media Strategie – das 7 C Modell. Die sieben Cs stehen dabei für Conversation, Content, Community, Context, Contribution, Connection und Conversion. Sie finden das vollständige Modell in einer sehr ausführlichen Präsentation auf Slideshare

Das 7C-Modell (Quelle: Mirko Lange)

4 Säulen einer Social Media Strategie a la Crowdmedia

In diesem ausführlichen Blogartikel stellt die Agentur Crowdmedia die vier Säulen einer Social Media Strategie Erstellung vor.

Die vier Grundsäulen (Quelle: Crowdmedia)

In 8 Schritten zum Social Media Marketing Plan von Hootsuite (DE)

Der Toolanbieter Hootsuite bietet Ihnen in diesem Blogartikel eine Anleitung, die Sie in acht Schritten zu einer Social Media Strategie führt. Dazu gibt es gegen Ihre E-Mail Adresse einen noch ausführlicheren Leitfaden zum Download.

Die ZEMM-MIT-Methode von Reto Stuber

Die ZEMM-MIT-Methode von Reto Stuber ist meiner Meinung nach nur für den kleinen Rahmen geeignet. ZEMM steht dabei für Ziele definieren – Entdecken – Mitmachen – Managen – Menschen – Inhalte – Tools. Eine Anleitung für die Methode finden Sie hier.

Social Media Strategie a la Third Wave (EN)

Die Berliner Agentur Third Wave Berlin stellt ihren Social Media Strategie Prozess in einem ausführlichen PDF an dieser Stelle zur Verfügung. In diesem sehr ausführlichen Dokument, finden Sie fundierte Hilfestellung für die Erstellung einer Strategie.

Die Übersicht des Strategie Frameworks (Quelle: Thirdwave)

6 Step Social Media Strategy Framework (EN)

Die Agentur Sculpt stellt in diesem Artikel Ihren ausführlichen, 6 Stufigen Strategieprozess vor. Dieser geht über die Reine Strategie hinaus und gibt Ihnen außerdem eine Reihe von Tipps und Tricks für funktionierende Inhalte. Dazu gibt es für Ihre E-Mail Adresse eine praktische Checkliste.

Das Social Media Strategy Framework von Sculpt (Quelle: Sculpt)
Warum Unternehmen und Behörden Social Media Guidelines brauchen

Warum Unternehmen und Behörden Social Media Guidelines brauchen

Social Media Guidelines sind die Leitplanken für das sichere Navigieren im Social Web und ein wichtiges Thema, das vor einem aktiven Eintritt in ein Engagement ausgearbeitet und allen Mitarbeitern kommuniziert werden muss. Eine Frage, die in der Beratungspraxis regelmäßig aufkommt, ist die, ob der damit verbundene Aufwand denn wirklich nötig ist? An dieser Stelle gebe ich ein eindeutiges „Ja!“ zurück und möchte in diesem Artikel erklären warum.

 

Was sind Social Media Guidelines?

Social Media Guidelines sind Richtlinien, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dabei unterstützen, privat wie beruflich sicher im Internet zu agieren. Sie beinhalten Regeln sowie Handlungsempfehlungen für das Verhalten in den sozialen Medien. Dabei wird deutlich und verständlich erklärt, was im Umgang mit internen und externen Anspruchsgruppen zu beachten ist. Dazu haben Social Media Guidelines das Ziel, den Mitarbeitern Unsicherheiten im Hinblick auf die sozialen Medien zu nehmen und sie so zu höherem Engagement im Sinne ihres Arbeitgebers zu motivieren.

Sicherheit durch Wissen

Viele Aspekte von Social Media Guidelines werden bereits durch Gesetze, Arbeitsverträge und dem gesunden Menschenverstand abgedeckt. Trotzdem sind die Unsicherheiten im Umgang mit den sozialen Medien bei der Grundgesamtheit in vielen Behörden, Organisationen und Unternehmen noch hoch. Social Media Guidelines helfen an dieser Stelle, da sie wie Schwimmflügel bei den ersten Schwimmversuchen fungieren. Sie unterstützen die Bewegung im Netz, da sie Sicherheit geben. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Richtlinien entsprechend so formuliert sind, dass diese die Mitarbeiter ermutigen und zu einem rechtssicheren Umgang befähigen, statt ihnen mit Drohungen, Verboten und Worst-Case-Szenarien Angst vor dem Social Web zu machen.

Weniger Angst vor einem Engagement der Mitarbeiter

Die Angst der Führungspersonen vor Fehltritten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch Social Media Guidelines verringert. Um festzustellen, dass bestehende gesetzliche und vertragliche Regeln es eben nicht immer in das Bewusstsein aller Mitarbeiter schaffen, reicht ein Blick in die Kommentarspalten auf Facebook. Dabei kann ja auch genau der Umstand, dass ein Mitarbeiter seinen Arbeitgeber nicht offen legt, zu Problemen führen (siehe auch die Aussagen von Dr. Ulbricht in diesem FAZ Artikel). Mit entsprechend formulierten Guidelines kann ich als Führungsperson zumindest annehmen, dass meine Mitarbeiter wissen was sie tun, oder an wen sie sich wenden müssen, wenn sie Fragen haben.

Souveräne Mitarbeiter als Gesichter der Behörde, Organisation oder des Unternehmens

Gerade weil jeder Mitarbeiter ein wertvoller Botschafter der Organisation ist, sind Social Media Guidelines wichtig. In der Außenkommunikation wird jeder Mitarbeiter, selbst wenn er sich privat äußert, auch in seiner Rolle als Mitarbeiter der Organisation wahrgenommen. So kann eine Äußerung schnell als eine offizielle Position missverstanden werden und entsprechend große Kreise ziehen. Über diese Verantwortung muss ein Mitarbeiter sich im Klaren sein. Deswegen gehört es zur Fürsorgepflicht des Dienstherrn bzw. Arbeitgebers, eben genau die relevanten bestehenden Gesetze und Regelungen transparent darzustellen. Mehr noch, deren Bedeutung im Hinblick auf die sozialen Medien muss für die Mitarbeiter „übersetzt“ werden. Nur so können die Mitarbeiter rechtssicher für ihren Arbeitgeber kommunizieren. Was bringt mir der ansonsten der reichweitenstärkste, interne Influencer, wenn dieser urheberrechtlich geschützte Bilder oder GIFs veröffentlicht, deswegen abgemahnt wird und dann nie wieder etwas veröffentlicht? Von dem negativen Bild, dass so ein Vorfall auf den Arbeitgeber werfen würde mal ganz abgesehen.

Warum die Form wichtig ist

Nicht schriftlich festgehaltene Guidelines unterliegen zwei Phänomenen. Zunächst einmal ist bei der mündlichen Wiedergabe der „Stille Post-Effekt“ nicht zu vermeiden. Das führt dazu, dass ein gemeinsamer, deckungsgleicher Wissenstand aller Mitarbeiter nicht garantiert werden kann. Damit wäre das ursprüngliche Ziel der Social Media Guidelines nicht erreicht. Darüber hinaus hat eine Verschriftlichung von Richtlinien auch immer Symbolcharakter, sowohl im Hinblick auf die Bedeutung der sozialen Medien, als auch der Notwendigkeit sich zumindest einmal damit zu beschäftigen. Als zusätzlichen Bonus wurden die Guidelines schriftlich dokumentiert, damit diese verweis- und unverfälscht abrufbar sind.

Zum Thema Form gehört auch der Inhalt. Dieser muss zur Kultur und Struktur des Absenders die passende Tonalität finden und an die Zielgruppe angepasste Empfehlungen beinhalten. Sollten Guidelines als Hemmnis verstanden werden, kann es nicht die Lösung sein, keine zu haben. In so einem Fall müssen die Guidelines durch ein entsprechendes Vorwort, idealerweise von der Geschäftsführung, einem Vorbild oder einer Führungskraft, und/oder ein Handbuch ergänzt werden.

 

Muster Social Media Guidelines

Sie haben keine Zeit für die Erstellung eigener Social Media Guidelines? Dann lade ich Sie herzlich dazu ein, mein Musterbeispiel als Grundlage zu nutzen. Das Beispiel wurde in jahrelanger Praxiserfahrung zusammen mit zahlreichen Behörden, Organisationen und Unternehmen weiterentwickelt und lässt sich leicht auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Sie finden den zugehörigen Text, inklusive einer angehängten PDF-Version hier:  
Muster Social Media Guidelines

Fazit

Abschließend bleibt dann noch einmal zu unterstreichen, dass der ermutigende Charakter von Social Media Guidelines wichtig ist. Derartige Richtlinien sollen eben keinen Verbotskatalog, sondern schützende und ermunternde Leitplanken für die Nutzung der sozialen Medien sein. Idealerweise sind sie eingebettet in ein Gerüst aus Schulungen und Lehrmaterial, um die Medienkompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken. Nur dann (ver)helfen sie den Angestellten zu einem professionellen Einstieg, dem Aufbau von Medienkompetenz und dabei, die größten Stolpersteine zu umgehen. Damit haben Sie auch einen Grundstein für Employer Branding gelegt und sich für potenzielle Ausbaustufen ein Fundament erarbeitet.

Weiterführende Lektüre

Einen sehr guten ausführlichen Artikel zum Thema, zu dem ich auch einen kleinen Teil betragen durfte, finden Sie hier im Upload Magazin.

Muster: Social Media Guidelines

Muster: Social Media Guidelines

Ich habe bereits für zahlreiche Unternehmen, Behörden und Verbände Social Media Guidelines ausgearbeitet. In allen Fällen musste ich feststellen, dass es trotz vieler guter Beispiele, oder gerade deswegen, gar nicht so einfach ist, perfekte und einzigartige Social Media Guidelines zu entwickeln. Das hat aber auch einen guten Grund, denn die Eckpfeiler dieser Richtlinien sind im Wesentlichen die gleichen. Dieses Muster für Social Media Guidelines ist eine Kombination aus einer Reihe von Best Practices und soll Ihnen dabei helfen, welche für Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation zu entwickeln. Am Ende des Beitrages verlinke ich noch eine PDF Version für Ihre Unterlagen.

Vorwort

In unserem Unternehmen wird grundsätzlich begrüßt, wenn Sie sich aktiv in der Welt der sozialen Medien einbringen, dort Ihre Expertise zeigen und sich vernetzen. Niemand kann unser Unternehmen so authentisch repräsentieren wie Sie, unsere Mitarbeiter. Beim Umgang mit sozialen Medien gibt es jedoch auch Risiken und Fallstricke und damit einige Grundregeln bei der verantwortungsbewussten Nutzung zu beachten. Unsere Social Media Guidelines sollen Ihnen helfen, sich sicher und professionell im Internet zu bewegen. Wenn bei der Lektüre Fragen auftauchen oder Sie gerne weiterführende Informationen zu einem Thema hätten, können Sie sich jederzeit an das Social-Media-Team unter <Telefonnummer> <E-Mail-Adresse> wenden. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zu Seite und bieten darüber hinaus auch Schulungen zu Themen rund um die sozialen Medien an. Informationen darüber finden Sie unter <URL>. Sie sind natürlich auch herzlich eingeladen, sich unsere Unternehmenspräsenzen anzusehen, Sie finden uns auf <Liste der Präsenzen mit URLs>.

Unsere Social Media Guidelines

  1. Sie übernehmen die Verantwortung für Ihr Handeln
    Sie sind für Ihr Verhalten und Ihre Äußerungen im Internet – ob beruflich oder privat – selbst verantwortlich. Was Sie dabei immer im Hinterkopf behalten sollten, ist, dass alles, was einmal im Internet veröffentlicht wurde, nicht so schnell wieder verschwindet. Wahren Sie Ihre Privatsphäre, und machen Sie sich auf denen von Ihnen genutzten Plattformen mit den entsprechenden Funktionen vertraut. In unregelmäßigen Abständen bietet Ihnen das Social-Media-Team eine Schulung zu diesem Thema an, den nächsten Termin finden Sie unter <URL>.
  2. Sprechen Sie für sich, nicht im Namen des Unternehmens
    Unser Pressesprecher ist für offizielle Statements und Veröffentlichungen zuständig. Machen Sie entsprechend deutlich, dass es sich bei Ihren Aussagen um Ihre Meinung und nicht zwingend die des Unternehmens handelt. Dabei hilft zum Beispiel ein Disclaimer, den Sie auf Ihren Präsenzen einpflegen, à la: »Die hier veröffentlichten Beiträge geben meine private Meinung wieder und repräsentieren nicht die Position meines Unternehmens.«
  3. Halten Sie gesetzliche Vorgaben ein
    Gesetze gelten genauso im Internet. Sie sind entsprechend auch online verpflichtet, gesetzliche Vorgaben, wie zum Beispiel Datenschutz, Persönlichkeitsrecht sowie Urheber- und Markenrecht, einzuhalten.
  4. Geschäftsgeheimnisse und Interna gehören nicht ins Netz
    Geschäftsgeheimnisse und Interna sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Als Richtlinie hilft Ihnen hier, nichts zu kommunizieren, das Sie noch nicht in Form einer Pressmitteilung gesehen haben. Aktuelle und vergangene Pressemitteilungen finden Sie hier <Link zu den Pressemitteilungen>. Gleiches gilt für inhaltliche Details oder interne Themen, bei denen Sie davon ausgehen können, dass ein betriebliches Interesse daran besteht, diese nicht zu veröffentlichen. Wann immer Sie unsicher sind – kommen Sie einfach auf das Social-Media-Team <E-Mail-Adresse> zu. Wir helfen Ihnen gerne weiter, und beraten Sie bei Unsicherheiten.
  5. Respekt und Anstand als A und O der Kommunikation
    Sein Gegenüber mit Respekt zu behandeln, ist selbstverständlich. Entsprechend gilt: Halten Sie sich an die Regeln des Anstands, und verhalten Sie sich gegenüber anderen Personen respektvoll. Beleidigungen, Obszönitäten oder Verunglimpfungen sind unerwünscht. Jede soziale Plattform hat Regeln, informieren Sie sich über diese, und halten Sie diese ein.
  6. Transparenz, Offenheit und Authentizität als Basis von Vertrauen
    Mit die wichtigsten Werte in den sozialen Medien und gleichzeitig die Basis von Vertrauen sind Transparenz, Offenheit und Authentizität. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie offenlegen, dass Sie Mitarbeiter des Unternehmens sind und Ihren echten Namen nutzen, wenn Sie zu einem für unser Unternehmen relevanten Thema mitdiskutieren. Tun Sie das nicht oder erst zu spät, kann dies schnell als Schleichwerbung gewertet werden, und Ihre gute Intention verkehrt sich ins Gegenteil. Fällt das Thema nicht in Ihr absolutes Fachgebiet, ist es immer hilfreich, mit dem jeweiligen Fachbereich Rücksprache zu halten, damit Sie keine Fehlinformationen verbreiten.
  7. Fehler sind menschlich, stehen Sie dazu
    Fehler sind nicht immer vermeidbar, was dann zählt, ist der transparente und taktvolle Umgang mit der Situation. Entschuldigen Sie sich für Ihren Fehler, und versuchen Sie nicht, diesen zu vertuschen. Wenn Sie bereits veröffentlichte Beiträge korrigieren, müssen Sie die Korrekturen als solche kennzeichnen.
  8. Streitigkeiten gehören nicht in die Öffentlichkeit
    Lassen Sie sich nicht zu öffentlichen Streitereien provozieren, und vermeiden Sie besserwisserisches Auftreten. Ein ruhiger Kopf, in Kombination mit einer souveränen, sachlichen Antwort, gewinnt mehr als jede überhitzte Reaktion. Wenn Sie in einer Diskussion nicht weiterkommen, können Sie sich gerne an uns <E-Mail-Adresse> wenden.
  9. Wissen, was zu tun ist, wenn es brennt
    Sie haben einen besonders kritischen Beitrag entdeckt oder haben die Sorge, dass ein Thema oder ein Vorfall im Unternehmen in eine Krise oder negative Stimmen über unser Unternehmen ausarten könnte? Dann informieren Sie uns bitte sofort unter <E-Mail-Adresse> darüber. Wir prüfen den Fall umgehend und werden alle notwendigen Schritte einleiten. In diesem Zusammenhang gibt es nicht zu viele Informationen, jeder Hinweis hilft.
  10. Anstandsloses Verhalten gegenüber Geschäftspartnern und Kunden
    Alles, was im Internet steht, kann potenziell von unseren Geschäftspartnern gelesen werden. Jegliches despektierliches Verhalten fällt negativ auf das gesamte Unternehmen zurück. Deswegen gilt auch bei Stress und Problemen – äußern Sie sich nicht öffentlich darüber. Es sollte selbstverständlich sein, dass negative Kommentare und Respektlosigkeiten über Partner, Kunden und auch potenzielle Kunden absolut tabu sind. Sehen Sie jedoch die Chance, einem Kunden bei der Lösung eines Problems zu helfen oder eine Frage zu beantworten, können Sie das gerne tun.
  11. Vorsicht ist besser als Nachsicht
    Wann immer Ihnen Zweifel kommen, ob das, was Sie gerade vorhaben, eine gute Idee ist – tun Sie es nicht, oder fragen Sie zumindest bei uns, dem Social-Media-Team unter <Telefonnummer> <E-Mail-Adresse> nach. Wir helfen Ihnen gerne bei allen Fragen rund um das Internet weiter.

Muster Social Media Guidelines im PDF-Format

 

Tools und Tipps rund um Instagram

Tools und Tipps rund um Instagram

Was haben die erfolgreichsten Auftritte auf Instagram gemeinsam? Richtig gute Inhalte, die perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt sind! Dafür braucht es neben einer sehr guten Content Strategie, die richtigen Tools und Kniffe, deswegen habe ich Euch hier eine umfangreiche Sammlung an Tipps, Tools und weiterführenden Artikeln zusammengestellt, die weiter wachsen wird. Euch fehlt etwas? Dann freue ich mich auf Ergänzungen in den Kommentaren. 

Tools rund um Instagram

Die Beliebtheit von Instagram und der immer höher werdende Anspruch an die Bilder, hat zu einer regelrechten Flut an Apps und Tools rund um Instagram geführt. Neben Apps mit einem ganz klaren Fokus auf beispielsweise Grafik oder Hashtags, gibt es auch Universallösungen, die Euch ganzheitlich in Eurem Arbeitsalltag unterstützen. Im folgenden habe ich  deswegen die Tools nach ihrer Hauptfunktionalität einsortiert. Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch an Vollständigkeit, sondern ist eine persönliche Auswahl, die ich auch selbst gerne nutze. Was Ihr hier nicht finden werdet sind Apps und Bots, die Euch automatisch Follower bringen. Zu einer guten, aktiven und echten Instagram-Community gibt es nämlich keine Abkürzungen. 

Grafik und Layout für Instagram (und mehr)

  • Canva (https//:canva.com) Mein persönlicher Favorit für die schnelle und einfache Erstellung von Inhalten. Schon in der Gratis Version sehr gut nutzbar. In der Pro Version, die bei 11,99€ im Monat beginnt, sind sogar alle Bilder und Grafiken inklusive.
  • Adobe Lightroom ist ein kostenloser, leistungsstarker und intuitiver Foto-Editor. Lightroom ist außerdem die Voraussetzung für viele der sogenannten „Presents“, die von Creatoren und Unternehmen angeboten werden. Zum Beispiel die bekannten Caramuska Presents.
  • VSCO https://vsco.co/ Sehr gute Filter und Bildbearbeitungsfunktionen, sowie eine starke und kreative Community. Kostenlose Basisversion und Abofunktion mit deutlich größeren Möglichkeiten. 

Unterstützung bei Hashtags

Mein persönlichen Favorit ist hier der Fanpage Karma HashtagGenerator , aber auch mit den Tools Hashtagify und Hashtagsforlikes und Toptager lassen sich Hashtags, die zu den eigenen Themen passen identifizieren. 

Management & Analyse

  • Instagram Creator Studio (https://business.facebook.com/creatorstudio/) In dem hauseigenen Tool von Instagram könnt Ihr bequem am Rechner Beiträge und IGTV Beiträge einstellen, vorplanen und auswerten. Wie die URL es schon erahnen lässt, muss vorher der Instagram Businessaccount mit Facebook verbunden werden. 
  • Hootsuite (http://hootsuite.com) Auch für Instagram ist Hootsuite eine gute Wahl. Neben dem Einstellen, Planen und Analysieren von Beiträgen, könnt Ihr hier allein oder im Team arbeiten. Der Funktionsumfang ist dabei von der Accountart abhängig. 
  • Fanpage Karma (http://fanpagekarma.de) Mit der Planungsfunktion von Fanpagekarma könnt Ihr ebenfalls Beiträge zu beliebigen Zeitpunkten planen und auswerten. Mit der Discoveryfunktion könnt Ihr Euch außerdem Inspiration holen, welche Beiträge zu welchen Hashtags und Themen besonders gut funktionieren.  
  • Later (http://later.com) Neben Planung und Analyse könnt Ihr auf Later Euren Instagram Feed visuell planen. Die eingebaute Repost Funktion und Hashtagsuche hilft Euch bei Wettbewerben und Fanbeiträgen.  
  • Tailwind (https://www.tailwindapp.com/) Ähnliche Funktionen wie Later, dabei ein wenig Retro in der Nutzeroberfläche 

Link in Bio

Da auf Instagram nur ein Link in der Biografie zur Verfügung steht, haben sich Diente etabliert, in denen Ihr einfach Linkübersichten bauen könnt. Dabei reicht die Aufwendigkeit von einem Nachbau des Instagram-Feeds, wie eben bei Later erwähnt, bis hin zu einer einfachen Liste von Links. 

Einen wichtigen Gedanken möchte ich Euch an dieser Stelle noch mitgeben. Auch wenn diese Tools sehr praktisch sind, ist es immer noch ein Klick mehr, den ein Fan machen muss, um auf Eure eigenen Inhalte zu gelangen. Hier lohnt es sich darüber nachzudenken, ob Ihr nicht eine eigene Webseite aufsetzen (lassen) könnt, auf der Ihr Eure Links selbst pflegt. So oder so solltet Ihr auf Eurer Linkübersichtsseite immer auch Impressum und Datenschutz gut sichtbar positionieren.  

Sonstiges

  • Repost (http://repostapp.com/)  Mit Repost könnt Ihr schnell und einfach Bilder von anderen Nutzern teilen, wenn Ihr zum Beispiel einen Hashtag vorgegeben habt. Bitte nutzt immer die Creditfunktion (d.h. macht sichtbar, wer das Foto gemacht hat) und fragt den Nutzer, bevor Ihr sein Bild teilt! 

Weiterführende Artikel

In meinem Buch reicht der Platz schlichtweg nicht aus, um die einzelnen Aspekte von Instagram en Detail durchzugehen. Deswegen habe ich hier eine Sammlung von spannenden, weiterführenden Artikeln angelegt.

Grundregeln für gutes Community Management

Grundregeln für gutes Community Management

Ich bin ein großer Verfechter der These, dass Social Media nur durch einen echten Dialog wirklich „Social“ ist. Dafür braucht es ein gutes Community Management auf den jeweiligen Präsenzen. Doch was ist gutes Community Management? Meine Erfahrungen in den letzten 12 Jahren bringen mich hier auf ein paar essentielle Punkte, die ich in einem Artikel für den Berufsverband für Community und Social Media Manager zusammengefasst habe.

Nach meinem flammenden Plädoyer gegen diffamierendes Community Management gestern, wenden wir uns heute genau dem Gegenteil zu. Dem Community Management, das einen wirklichen Beziehungsaufbau zum Ziel hat. Wo der Community Manager seine Aufgabe und Verantwortung als Repräsentant der jeweiligen Organisation versteht und gute Dialoge nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Selbstverständlichkeit sind. Diese Art von Community Management folgt ein paar einfachen Grundprinzipen, die ich in diesem Artikel kurz erläutern möchte.

Vorbildsfunktion des Community Managers

Ein wirklich guter Community Manager übernimmt die Rolle einer herausragenden Führungskraft innerhalb seiner Community. Er geht mit gutem Beispiel voran, ist Mentor und Lehrer für die Mitglieder und inspiriert, lobt und ermutig. Auf der anderen Seite jedoch wird inadäquates Verhalten sanktioniert und auf Spur gebracht, wer für Unruhe in der Community sorgt. Herrscht in Ihrer Community eine positive, respektvolle Atmosphäre, dann sinkt die Hemmschwelle für die Mitglieder, sich selbst einzubringen. Aus diesem Grund ist eine starke Führungskraft an dieser Stelle gut für das Engagement. Ein guter Community Manager mischt sich darüber hinaus nicht nur in die Unterhaltung ein, wenn es Probleme oder Fragen gibt. Unterhalte Dich wann immer es passt mit Deinen Fans, antworte auch mal mit einem Augenzwinkern und spiel generell eine aktive Rolle in Deiner Community.

Ohne Empathie geht es nicht

Eine Eigenschaft, die jeder gute Community Manager mitbringen muss ist Empathie.Je mehr der Community Manager auf sein Gegenüber eingehen kann, desto besser verläuft die Kommunikation. Die Fähigkeit sich in das Gegenüber hinein zu versetzen, zwischen den Zeilen zu lesen und Emotionen zu spiegeln ist essentiell wichtig. Neben dem offensichtlichem Inhalt des Textes sollte sich ein Community Manager immer fragen, in welcher Stimmung der Verfasser gerade ist und welche Erwartungshaltung hinter dem Geschriebenem stehen. Wenn Du auf dieser Basis Antworten schreibst, entsteht ein richtiger Dialog, der auch von den Außenstehenden positiv wahrgenommen wird.

Augenhöhe

Ein guter Community Manager agiert immer auf Augenhöhe mit der Community. Das beginnt damit, dass Du Dich der Tonalität und den Gepflogenheiten einer Plattform anpasst. Das bedeutet auf XING ist in der Kommunikation das professionelles Sie angesagt, während auf Twitter eher lockere Umgangsformen und ein Du an der Tagesordnung sind. Hier musst Du im Vorfeld genau beobachten, wie die Kommunikation auf einer Plattform abläuft. Hast Du dann ein Gefühl für die Plattform an sich entwickelt, musst Du Dich trotzdem Deinen Gegenüber anpassen. Die einfachste Methode ist hier die gespiegelte Ansprache, also den Nutzer so anzusprechen, wie er den Dialog eröffnet.  Dabei darfst Du dem Nutzer niemals das Gefühl vermittelt „von oben herab“ behandelt, oder nicht ernst genommen zu werden. Gute Umgangsformen, Respekt, Souveränität und sorgfältig gewählte Worte sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Schnelligkeit

Nutzer der sozialen Netzwerke erwarten schnelle Reaktionen. Deswegen musst Du sicher stellen, dass Du immer genau weißt, was gerade in der Community los ist. Hier helfen einerseits gute Monitoring- und Engagement-Tools, sowie andererseits eine gute Vernetzung innerhalb der Community. Loyale Mitglieder informieren den Community Manager zeitnah über Unwegsamkeiten in der Gemeinschaft und ermöglichen so eine frühe Deeskalation.

Persönlichkeit

Ich erlebe immer wieder, dass es wahre Wunder wirken kann zu zeigen, dass ein echter Mensch auf der anderen Seite des Bildschirms sitzt. Traue Dich an dieser Stelle Du selbst zu sein, zeige Deine Persönlichkeit und geben damit Deiner Organisation ein Gesicht gegenüber der Community. Ob man dafür mit Echtnamen und Foto agieren muss? Müssen tust Du gar nichts aber die Erfahrung zeigt auch hier, dass allein ein Foto einen großen Unterschied machen kann. Wenn man sein Gegenüber zumindest bildlich vor sich hat, hat das gleich zwei Effekte. Einerseits fällt es leichter der Person zu vertrauen, da man sich „ein Bild machen kann“. Auf der anderen Seite macht ein Foto es schwieriger das Gegenüber zu „entmenschlichen“. Diese Erkenntnis wird gerade im Online-Support gern genutzt, um die Hemmschwelle für Beschimpfungen anzuheben. Zugegeben wird der Effekt ein wenig durch die Tatsache relativiert, dass Menschen sich online eher zu „unhöflichem Verhalten“ hinreißen lassen.

Kenne Deine Pappenheimer

Es ist wichtig als Community Manager nicht nur die Meinungsführer und Power- User zu kennen, sondern auch die Mitglieder, die irgendwelche Auffälligkeiten zeigen. Sei es der charmante Witzbold, der gerne Mal für Unruhe sorgt, der Nutzer, der es immer wieder schafft, sich hoffnungslos zu blamieren, der Sündenbock, auf den alle losgehen, sobald er sich zu Wort meldet. Um den Überblick zu behalten, legen Sich manche Community Manager zentrale Listen an, die alle Teammitglieder einsehen und ergänzen können. Je besser Sie Ihre Community kennen, desto besser funktioniert die Kommunikation.

Schaffe positive Rahmenbedingungen

Ein großer Einflussfaktor auf Dialog und Interaktion ist die Atmosphäre innerhalb der Community selbst. Herrscht ein freundliches Miteinander oder werden Neulinge sofort in Grund und Boden gestampft? Gibt es klare Regeln für den Umgang miteinander, oder macht jeder, was er will? Je angenehmer die Stimmung und die Diskussionen sind, desto niedriger ist die Hemmschwelle für neue Nutzer, sich selbst aktiv einzubringen. Sorge mit klaren Regeln und einer Netiquette für gute Rahmenbedingungen, und setze diese konsequent um.

Setze Regeln konsequent durch

Das Durchsetzen von Regeln innerhalb der Community ist eng mit den positiven Rahmenbedingungen verbunden.Der Community Manager ist auch immer ein Stück weit Kindergärtner. Mitglieder einer Community werden ihre Grenzen austesten, Trolle werden versuchen ihre Spielchen zu spielen. In solchen Momenten muss der CM konsequent und souverän Regeln und Netiquette durchsetzen.Wichtig ist dabei, alle Mitglieder nach außen hin gleich zu behandeln. Wenn ein Mitglied für einen Regelverstoß bestraft wird und ein Anderes nicht, wird Dir die Community Willkür vorwerfen und auf der Nase herumtanzen. Das Gleiche gilt auch für Fehlverhalten, das niemals Konsequenzen nach sich zieht.

Verbinde Zielgruppe und Unternehmensziele

Last but not least noch ein genereller Punkt, der offensichtlich ist, aber nach wie vor noch viel zu wenig durchgesetzt wird. Sorgt dafür, dass die Inhalte zu den Interessen Eurer Zielgruppen passen und zwar so, dass Ihr trotzdem im Rahmen der Unternehmensziele bleibt. Dabei gibt es zwei Herausforderungen:

  1. Die Community reagiert besser auf Katzen & Gewinnspiele als auf Unternehmensinhalte. Versetze Dich an dieser Stelle in die Position der Zielgruppe, oder besser noch Deiner Personas und stelle Dir die Frage:  Wie kann mein Unternehmen für das Gegenüber einen Mehrwert schaffen? Mehrwert bedeutet an dieser Stelle entweder die Erfüllung eines Bedürfnisses, oder die Linderung eines Problems. Im Endeffekt sollte die gesamte Social Media Strategie auf dieser Fragestellung basieren, aber das führt an dieser Stelle zu weit.
  2. Natürlich möchte das Unternehmen seine Werbebotschaften platzieren, aber das interessiert die Community in der Regel nicht. Frage Dich an dieser Stelle also immer genau: Wie viel kann ich der Community zumuten, oder wie kann ich es bestmöglich verpacken, damit es zu meiner Community passt? Du als Community Manager hast hier das beste Gefühl. Vertraue darauf und gebe Deine Meinung auch nach innen weiter. Dies muss natürlich gut und auf Augenhöhe argumentiert werden. Selbst wenn dies nicht immer funktioniert, höhlt der stete Tropfen auf Dauer den Stein. Hilfreich ist an dieser Stelle auch, mit wirksamen KPI den Beitrag des Community Managements an den Unternehmenszielen nachzuweisen.

Fazit

Wenn Du als Community Manager diese Grundprinzipien stetig im Blick hast, kann eigentlich nicht mehr viel schief laufen und die Kommunikation wird Dir mit der Zeit ins Blut übergehen. Das beste Lehrbuch eines jeden Community Managers ist sowieso die Erfahrung und der Austausch. Mit jedem Posting und jeder Antwort, die Du schreibst, sowie den damit einhergehenden Reaktionen lernst Du ein Stück mehr, wie es geht oder eben nicht. Ebenso hilft es unglaublich sich mit anderen Community Managern auszutauschen, deswegen bin ich auch immer wieder froh die wunderbare Community der BVCM-Mitglieder zu haben.
Es ist natürlich auch immer eine Investition nach den oben genannten Prinzipien agieren, aber es lohnt sich. Denn nichts ist wertvoller für eine Organisation als eine Basis von treuen Fans, die ihre positive Meinung in das weite Internet tragen und in Krisenzeiten fest an Deiner Seite stehen.

Wie sind Eure Erfahrungen zum Thema Community Management? Welche Priorität genießt dieses in Eurem Unternehmen?

Relevante KPI für das Social Media Management oder wie Dein Chef Dich endlich ernst nimmt

Relevante KPI für das Social Media Management oder wie Dein Chef Dich endlich ernst nimmt

Wer mich kennt weiß, dass ich mich seit Jahren für die Professionalisierung der Branche einsetze. Ein wichtiger Punkt an dieser Stelle ist die Akzeptanz der Berufsbilder des Social Media und des Community Managers innerhalb des Unternehmens. Wer nicht nur als „Der Facebook Klicker“ wahrgenommen werden will, muss seinen Beitrag zu den Unternehmenszielen nachweisen. Fans, Follower und Likes sind dafür schlichtweg die falschen KPI, bzw. um genau zu sein sind es gar keine KPI sondern Messwerte, aber dazu später.

Was ist überhaupt ein KPI?

Als Key Performance Indicator (KPI), zu Deutsch Leistungsindikator, gelten betriebswirtschaftliche Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad einer Zielvorgabe gemessen werden kann. Dabei ist eine Kennzahl eine Verhältniszahl, die zwei Messwerte miteinander in Beziehung setzt. Über KPIs können Prozesse im Unternehmen kontrolliert und bewertet werden, um diese gegebenenfalls anzupassen oder zu optimieren. Ein Messwert ist dabei ein Wert, der gezählt werden kann.

Warum sich Fans & Co hartnäckig als KPI halten und was man dagegen tun kann

Mit hohen Fanzahlen geht oftmals ein gewisser Prestige-Effekt einher, was es gegenüber weniger erfahrenen Vorgesetzten und Agenturkunden schwer macht, eben nicht an diesen gemessen zu werden. Das die eigene Seite mehr Fans als der Wettbewerb hat, zählt in diesem Kontext leider oft mehr, als strategische Ziele und Inhalte. Doch seien wir an dieser Stelle mal ganz ehrlich: Welche Aussagekraft hat ein Fan im Bezug auf ein Unternehmensziel? Gerade unter dem Aspekt, dass man sich Fans, Follower und Co problemlos einkaufen kann? Mittlerweile geht mein erster Blick bei einem Audit in die Fanstatistiken des Wettbewerbs – woher kommen die Fans? Finde ich dort „Unregelmäßigkeiten“ ist es oftmals wesentlich einfacher die Führungsriege davon zu überzeugen, dass die Fanzahl eben nicht so wichtig ist, wie es scheint. Ein zweites Argument an dieser Stelle ist, dass Fans, die über Gewinnspiele und Co „gewonnen“ wurden, langfristig negative Auswirkungen auf die Reichweite haben. Oder für Vorgesetzte ausgedrückt – es muss mehr Budget in Werbung investiert werden, als für eine organisch gewachsene, wirklich an dem Unternehmen/Produkt/Thema interessierte, Fangruppe.

Wie Ihr Fake Follower entdecken könnt

Um einen schnellen Einblick zu bekommen, wie sich die eigene Fangemeinde, oder die des Wettbewerbs, zusammen setzt, gibt es eine Reihe von Tools. Eine kleine Auswahl findet Ihr hier: Es gibt ein paar Indizien für „unechte“ Fans, wie zum Beispiel viele Fans aus Ländern, die die Sprache der Seite nicht verstehen und auch sonst keinen Bezug zum Thema haben, sehr große Sprünge im Fanzuwachs, sehr hohe Fanzahl bei sehr geringer Aktivität oder einfach viele Fans mit keinem / dem gleichen Profilbild oder seltsamen Namen. Woher die Fans dabei kommen, ist dabei wiederum nicht immer im Einflussbereich der Seite, oder anders gesagt – selbst viele unechte Fans sind nicht zwingend ein Hinweis darauf, dass die Seitenbetreiber diese gekauft haben.
Ein zweiter Grund liegt meiner Meinung nach schlicht in mangelndem strategischen Einsatz der sozialen Netzwerke. Fans, Follower und Co als Messwerte einfach zu erfassen und zu vergleichen. Entsprechend niedrig ist aber auch der Aussagewert. Messwerte müssen immer in einen Kontext gebracht werden, um überhaupt eine strategische Aussagekraft zu haben. Wer gute KPI aufstellen möchte, muss Ziele für das Social Media Engagement haben. Gute Ziele in diesem Bereich zeichnen sich wiederum dadurch aus, dass Sie einen Beitrag zu den Unternehmenszielen leisten. Die erste Frage an dieser Stelle lautet also
„Wie kann das Social Media Engagement, in Anbetracht der verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen der Zielgruppe, zu den Unternehmenszielen beitragen?“

Nur wer diese Frage strategisch beantworten kann, ist in der Lage wirklich relevante KPI abzuleiten.

Mögliche Auswirkungen einer Fixierung auf Likes & Co.

Natürlich ist es für Social Media und Community Manager wichtig, sich mit den eigenen Messwerten und Kennzahlen auseinander zu setzen. Welche Themen kommen besonders gut an? Was löst Interaktion aus? Wie ist die Stimmungslage innerhalb der Community? Aber hier muss immer der Blick für einen strategischen Bezug bleiben. Liegt der Fokus zu sehr auf Likes & Fanzahlen und nicht auf der Passgenauigkeit zur Strategie, sieht ein Blick in die Statistik nämlich so aus:
gewinnspiel

Screenshot: Fanpage Karma

Ich habe hier bewusst Wörter, die einen Rückschluss auf die Organisation, die hinter dieser Tagcloud steht unkenntlich gemacht, aber soviel – mit Fußball hat diese absolut nichts zu tun und Gewinnspiele sind ebenfalls nicht der Geschäftszweck. Leider ist das aber auch kein Einzelfall, selbst große Marken bespaßen Ihre Fans mit ähnlich generischen Inhalten, die keinerlei Bezug zum Produkt oder der Branche haben. Die Interaktions- und Reichweitenwerte sind hier sicher gut, die Frage ist, wie hier langfristig intern das entsprechende Budget verargumentiert werden kann.

Schrittweise vom Messwert zum relevanten KPI

Der erste Schritt ist hier, ein Verständnis dazu zu entwickeln, was KPI überhaupt sind. Ich erläutere dafür einmal kurz den Prozess vom Messwert über die Kennzahl zum KPI. KPI Messwerte Messwerte für Social Media sind die am einfachsten zu bestimmenden Werte, denn sie können einfach abgezählt oder gelesen werden. Sie bilden die Grundlage für die Bestimmung von KPIs, sind aber allein wenig aussagekräftig. Beispiele für Messwerte sind Fans, Follower, Likes, Shares, Kommentare etc. Kennzahlen – Messwerte in Relation Werden Messwerte in ein Verhältnis oder eine Relation zu mindestens einem anderen Messwert gesetzt, entsteht eine Kennzahl. Dabei kann der zweite Messwert sowohl eine weitere Zahl über das eigene Unternehmen, als auch die eines oder mehrerer Wettbewerber sein. Beispiele sind: Relative Reichweite (Reichweite im Verhältnis zur Fanzahl), Relative organische Reichweite (Organische Reichweite in Relation zur Fanzahl, gerne als Vergleichswert zur Gesamtreichweite inkl. bezahlter Reichweite) KPIs – Kennzahlen mit Zielen verknüpfen Es gibt noch einen kleinen, feinen Unterschied zwischen Kennzahl und KPI. Ein KPI ist eine Leistungskennzahl und muss aus diesem Grund immer in Bezug zu einem Ziel stehen. Die passenden KPIs für Ihr Unternehmen hängen entsprechend von den Social-Media-Zielen ab. Beispiel: Die Messwerte „Anzahl der positiven Stimmen“ und „Anzahl der negativen Stimmen“ zu Kampagnenhashtag X, geben in Relation gesetzt Rückschluss auf die Stimmung bezüglich einer Kampagne. Wie das Gesamtprocedere aussehen kann, zeige ich im nächsten Schritt.

Vom Unternehmensziel zum KPI

Um den Beitrag von Social Media an den Unternehmenszielen sichtbar zu machen, muss das Pferd von hinten aufgezäumt und aus den Unternehmenszielen die passenden KPIs abgeleitet werden. Die KPIs eines Unternehmens sind so individuell wie dessen Ziele. Aus diesem Grund müssen folgende Fragen für die Ableitung von Kennzahlen geklärt werden:
  • ?  Was bedeutet im Hinblick auf die eigenen Ziele »Erfolg«, und was muss entsprechend gemessen werden?
  • ?  Welche Messwerte stehen überhaupt zur Verfügung, um daraus Kennzahlen abzuleiten?
  • ?  Auf welchen Plattformen muss gemessen und welche unterschiedlichen Messwerte müssen beachtet werden?
  • ?  Welche Gewichtung werden interaktiven Elementen und den jeweiligen Plattformen zugeordnet? Ist ein Share mehr wert als ein Kommentar? Ist ein Kommentar im Blog mehr wert als einer auf Facebook?
Sind diese Fragen geklärt, geht es an die konkrete Ableitung. Sind die Social Media Zielen von den Unternehmenszielen abgeleitet, ist es meistens sinnvoll zu schauen, wie die zugehörigen KPI aussehen. Oft ist die hier angewandte Methode eine gute Inspiration. kpi_ableitung

Modelle für die Ableitung von KPI

In den letzen Jahren wurden eine Reihe von Modellen entwickelt, die auf der Verknüpfung mit den Unternehmenszielen basieren. Hervorzuheben wären hier meiner Meinung nach
Da eine ausführliche Diskussion aller Modelle hier den Rahmen sprengen würde, habe ich die jeweiligen Modelle verlinkt. Das imho beste und vollständigste Modell wurde jüngst von dem BVDW als „Leitfaden Erfolgsmessung in Social Media“ veröffentlicht. In dem Leitfaden wird dezidiert erklärt, wie Social Media Manager ausgehend von den drei größten Zielbereichen von Organisationen ( Kostensenkung, Umsatzsteigerung, Handlungsautonomie) Ziele für Ihr Social Media Engagement ableiten können.
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Quelle: BVDW

Besonders hilfreich für die Ableitung der eigenen Ziele finde ich dabei die Erfolgsmessungsmatrix, die für die drei größten Zielbereiche der Organisation, die Ziele der Strategie und der zugehörigen Maßnahmen, die darauf basierenden möglichen Kennzahlen, sowie die Erhebungsmethode darstellt. Einen Ausschnitt der Matrix ist in der folgenden Vorschau zu sehen, den kompletten Leitfaden und die Matrix könnt Ihr Euch hier beim BVDW runterladen.
Quelle: BVDW http://www.bvdw.org/presseserver/Publikationen/BVDW_Matrix_Social_Media_Erfolgsmessung.pdf

Quelle: BVDW

Mit dieser ausführlichen Hilfestellung gibt es meiner Meinung nach keine Ausrede mehr, um keine sinnvollen KPI für die Führungsebene zu entwickeln.

Praxisbeispiel

Zum Abschluss möchte ich den Prozess einem vereinfachten Praxisbeispielen zeigen. Ausgangslage Das strategische Ziel »Kundenzufriedenheit« soll auf einen KPI für Social Media heruntergebrochen werden. Betrachtet wird der mögliche Beitrag eines Social Media Kundenservices.Die aktuelle Tonalität gegenüber dem Unternehmen in den sozialen Netzwerken ist nicht gut. Eine Nullmessung auf Twitter hat ergeben, dass 30% negativen Nennungen, lediglich 5% positive Nennungen entgegen stehen. Im klassischen Kundenservice wird die Kundenzufriedenheit über einen Fragebogen erfasst, die nach dem Abschluss eines Falles verschickt wird. Darüber hinaus hat der klassische Kundenservice das Ziel alle nicht telefonischen Anfragen innerhalb von 48 Stunden zu beantworten. Daraus kann der Kundenservice zwei Ziele ableiten: 1. Erhöhung der positiven Nennungen um 10% innerhalb von 3 Monaten. 2. Beantwortung von 90% der Kundenanfragen innerhalb von 2 Stunden im nächsten Quartal Daraus leiten sich als KPI ab: 1. Anzahl der positiven Nennungen zum Zeitpunkt X + 3 Monate / Anzahl der positiven Nennungen zum Zeitpunkt X 2. Anzahl der Fragen, die innerhalb von 2 Stunden beantwortet wurden / Anzahl aller beantworteten Fragen Natürlich ist dieses Beispiel sehr vereinfacht, aber das Prinzip sollte klar werden.

Fazit

Fan- und Likezahlen ohne Kontext haben keine Relevanz für die Ziele der Organisation, im Gegenteil eine alleinige Fixierung auf diese Messwerte führt zu generischen Inhalten, die wiederum eine langfristige Rechtfertigung des Social Media Engagements erschweren. Dagegen verschaffen zielgerichtete und relevante KPI einem Social Media Manager intern eine bessere Stellung, deswegen lohnt es sich Zeit und Aufwand in die Entwicklung von eben diesen zu investieren. Wer seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg darstellen kann, hat im Bezug auf Budgetverteilung und Priorisierung einfach die besseren Argumente. Dieser Artikel ist ein Beitrag zu der KPI-Blogparade des MonitoringMatchers, dort findet Ihr eine Reihe weiterer Artikel zum Thema.
Zielgruppen nach Social-Media-Nutzertypen

Zielgruppen nach Social-Media-Nutzertypen

Ein weiterer Ansatz, die eigene Zielgruppe besser zu bestimmen, basiert auf einer Forrester-Studie aus dem Jahr 2006. Diese untersuchte, wie sich erwachsene Amerikaner im Internet verhielten. Heraus kam eine Leiter mit sechs Stufen der Partizipation. Die entsprechenden Nutzertypen werden Social Technographics Profiles (kurz STP) genannt. Die Verteilung der Typen hat sich in den letzten Jahren hin zu einer höheren Onlineaffinität verändert, leider gibt Forrester die aktuellen Zahlen nur in den kostenpflichtigen Studien bekannt, hier und da finden sich ein paar neuere Zahlen in den Blogposts zum Thema.

Quelle: Der Social Media Manager 2. Auflage

Der STP-Ansatz ist trotzdem interessant, um das Internetverhalten der eigenen Zielgruppe einzuschätzen. Aus diesem Grunde möchte ich die sechs Typen hier kurz skizzieren. Die Zahlen stammen dabei aus 2006 und 2009.

  • Auf der obersten Stufe stehen mit 13 % die Creators, die selbst Inhalte wie Blogposts, Videos oder Webseiten veröffentlichen.
  • Mit 19 % folgen dann die Critics, die diese Inhalte kommentieren oder selbst Bewertungen und Kritiken verfassen.
  • Collectors, die Sammler, machen weitere 15 % aus. Sie »sammeln« veröffentlichte Inhalte per RSS-Feed oder in Social-Bookmarking-Systemen.
  • Personen, die Mitglieder in sozialen Netzwerken sind, werden als Joiner bezeichnet und stellen 19 %.
  • Spectators sind mit 33 % die Gruppe, die Inhalte nur konsumiert, Blogbeiträge liest, Videos schaut und sich Podcasts anhört.
  • Die letzte Gruppe sind die Inactives, die 52 % der befragten Personen ausmachen.

Auf Slideshare hat Josh Bernoff die Verteilung im Jahre 2010 vorgestellt:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.slideshare.net zu laden.

Inhalt laden

Auf der Internetseite von Forrester konnten Sie sich früher ansehen, wie die Verteilung der Nutzerprofile in Ihrer Zielgruppe ist. Leider ist dies heute nicht mehr kostenfrei möglich.

Interessante MOOCs für Social Media Manager

Interessante MOOCs für Social Media Manager

Mooc der Social Media Manager

MOOCs – also Massive Open Online Courses, sind ein Online Lernformat, mit theoretisch unbegrenzten Teilnehmern. Diese E-Learning Plattformen sind meiner Meinung nach eine wunderbare Gelegenheit, um sein Wissen aufzufrischen, zu erweitern und mal über den Tellerrand zu schauen. Du kannst hier ganz einfach neben Beruf oder Studium Universitätskurse aus der ganzen Welt besuchen und Dich bequem auf dem Sofa weiterbilden. Die meisten Kurse sind kostenfrei und werden von renommierten Dozenten gehalten. Dazu gibt es spezielle Lerngruppen, in denen Du Dich zu den Kursen mit Studenten aus der ganzen Welt austauschen kannst. Praktisch ist, dass viele Kurse bei erfolgreichem Abschluss sogar ein Zertifikat ausgeben, dass sich für die berufliche Laufbahn einsetzen lässt.

Im letzten Jahr ist das Angebot an Kursen buchstäblich explodiert und ich habe Euch hier eine Auswahl mit besonders interessanten Kursen für Social Media Manager zusammengestellt. Du findest hier jeweils den Namen zum Kurs inklusive Link, die Sprache (EN = Englisch, DE = Deutsch), die Universität, das Startdatum des nächsten Kurses (Du kannst auch im laufenden Betrieb starten), den Namen der MOOC Plattform, sowie eine Kurzbeschreibung des Kurses. Im Anschluss folgt noch eine generelle Übersicht von MOOC Plattformen im Netz.

Interessante Kurse für Social Media Manager

Marketing & Kommunikation im weitesten Sinne

  • Introduction to Communication Science – EN – University of Amsterdam – 02.07.2014 – Coursera
    Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaften und die Grundlagen menschlicher Kommunikation
  • Introduction to Marketing – EN – University of Pennsylvania – 21.04.2014 – Coursera
    Der perfekte Kurs um sich die Grundlagen des Marketings anzueigenen oder diese aufzufrischen
  • Grundlagen des Marketings – DE – Fachhochschule Lübeck – 06.05.2014 – iversity
    Ebenfalls ein sehr guter Kurs für die Grundlagen im Marketing, diesmal sogar auf Deutsch
  • The future of storytelling –  EN – Fachhochschule Postdam – tba – iversity
    Storytelling, wie spannende Geschichten erzählt werden, kann man in diesem Kurs lernen
  • The Olympic Games and the Media – EN – Universitat Autònoma de Barcelona – 02.06.2014 – Coursera
    Wechselwirkungen zwischen Olympischen Spielen und den Medien inklusive der Sozialen Medien
  • Understanding Media by Understanding Google – EN – Northwestern University – 26.05.2014 – Coursera
    Dieser Kurs hilft zu verstehen wie Unternehmen wie Google agieren und dabei diese Methoden in die eigene Kommunikation zu integrieren

BWL & Organisation

  • Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -DE – RWTH Aachen – 04.05.2014 – iversity
    Wie funktionieren Unternehmen und wie kann ich wirtschaftliches Wissen im Alltag nutzen? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Kurs
  • Business Process Management – DE – Universität des Saarlandes – fortlaufend – opencourseworld
    Prozesse im Unternehmen erschaffen, verändern und managen inklusive der Analyse und Auswertung der Anforderungen

Daten, Technologie, Bytes & mehr

  • Gamification – EN – University of Pennsylvania – tba – Coursera
    Ein sehr guter Kurs zu den Grundlagen und Anwendungszenarien von Gamification, meine persönliche Empfehlung
  • Networks: Friends, Money, and Bytes – EN – Princeton University – 03.03.2014 – Coursera
    Dieser Kurs beantwortet 20 Fragen rund um das Internet und Mobile und wie Firmen wie Apple, Google, Facebook und Co funktionieren
  • Design Thinking – EN – MHMK Macromedia University for Media and Communication – 14.04.2014 –  iversity
    Design Thinking hilft dabei den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und die eigene Innovationsfähigkeit zu erhöhen
  • Web Intelligence and Big Data – EN – Indian Institute of Technology Delhi – 20.04.2014 – Coursera
    Eine sehr technische Vorlesung zum Thema Web Intelligence und Big Data, die sowohl die Theorie als auch die Programmierung erklärt
  • Internet History, Technology, and Security – EN -University of Michigan – 02.06.2014 – Coursera
    Die Geschichte und Funktionsweise des Internets und wie wir uns sicher darin bewegen können
  • Informatik für Ökonomen – DE – Universität Zürich – tba – Coursera
    Ein Crashkurs in Informatik, der nicht nur Ökonomen hilft zu verstehen, welche Bedeutung Computer und andere Technologien haben
  • Intro to Statistics – EN – Stanford University – fortlaufen – Udacity
    Eine Einführung in die Statistik, die die Grundlage dafür liefert aus Daten sinnvolle Informationen zu ziehen und zu visualisieren

Psychologie

  • Introduction to Psychology – EN – University of Toronto – 06.05.2013 – Coursera
    Die Grundlagen der Psychologie, die Dir Zugang zu menschlichem Verhalten und Gedankengängen verschaffen
  • Social Psychology – EN – Wesleyan University – 14.07.2014 – Coursera
    Warum Menschen sich verhalten, wie sie sich verhalten. Ein Blick in das soziale Miteinander auf Basis neuster Forschungsergebnisse
  • A Beginner’s Guide to Irrational Behavior – EN – Duke University – 11.03.2014 – Coursera
    Die Grundlagen von irrationalem Verhalten, die dabei helfen andere Menschen und sich selbst besser zu verstehen
  • The Science of Everyday Thinking – EN – University of Queensland – 02.03.2014 – edX
    Dieser Kurs hilft dabei besser zu denken, besser zu argumentieren und bessere Entscheidungen zu treffen

Persönliche Fähigkeiten

 Kompakte Übersicht der Plattformen

Sehr praktisch sind hier auch MOOC Suchmaschinen wie zum Beispiel mooctivity

Habe  ich einen Kurs vergessen oder eine Plattform übersehen? Dann freue ich mich sehr über Feedback in den Kommentaren.