Relevante KPI für das Social Media Management oder wie Dein Chef Dich endlich ernst nimmt

Relevante KPI für das Social Media Management oder wie Dein Chef Dich endlich ernst nimmt

Wer mich kennt weiß, dass ich mich seit Jahren für die Professionalisierung der Branche einsetze. Ein wichtiger Punkt an dieser Stelle ist die Akzeptanz der Berufsbilder des Social Media und des Community Managers innerhalb des Unternehmens. Wer nicht nur als „Der Facebook Klicker“ wahrgenommen werden will, muss seinen Beitrag zu den Unternehmenszielen nachweisen. Fans, Follower und Likes sind dafür schlichtweg die falschen KPI, bzw. um genau zu sein sind es gar keine KPI sondern Messwerte, aber dazu später.

Was ist überhaupt ein KPI?

Als Key Performance Indicator (KPI), zu Deutsch Leistungsindikator, gelten betriebswirtschaftliche Kennzahlen, anhand derer der Fortschritt oder der Erfüllungsgrad einer Zielvorgabe gemessen werden kann. Dabei ist eine Kennzahl eine Verhältniszahl, die zwei Messwerte miteinander in Beziehung setzt. Über KPIs können Prozesse im Unternehmen kontrolliert und bewertet werden, um diese gegebenenfalls anzupassen oder zu optimieren. Ein Messwert ist dabei ein Wert, der gezählt werden kann.

Warum sich Fans & Co hartnäckig als KPI halten und was man dagegen tun kann

Mit hohen Fanzahlen geht oftmals ein gewisser Prestige-Effekt einher, was es gegenüber weniger erfahrenen Vorgesetzten und Agenturkunden schwer macht, eben nicht an diesen gemessen zu werden. Das die eigene Seite mehr Fans als der Wettbewerb hat, zählt in diesem Kontext leider oft mehr, als strategische Ziele und Inhalte. Doch seien wir an dieser Stelle mal ganz ehrlich: Welche Aussagekraft hat ein Fan im Bezug auf ein Unternehmensziel? Gerade unter dem Aspekt, dass man sich Fans, Follower und Co problemlos einkaufen kann? Mittlerweile geht mein erster Blick bei einem Audit in die Fanstatistiken des Wettbewerbs – woher kommen die Fans? Finde ich dort „Unregelmäßigkeiten“ ist es oftmals wesentlich einfacher die Führungsriege davon zu überzeugen, dass die Fanzahl eben nicht so wichtig ist, wie es scheint. Ein zweites Argument an dieser Stelle ist, dass Fans, die über Gewinnspiele und Co „gewonnen“ wurden, langfristig negative Auswirkungen auf die Reichweite haben. Oder für Vorgesetzte ausgedrückt – es muss mehr Budget in Werbung investiert werden, als für eine organisch gewachsene, wirklich an dem Unternehmen/Produkt/Thema interessierte, Fangruppe.

Wie Ihr Fake Follower entdecken könnt

Um einen schnellen Einblick zu bekommen, wie sich die eigene Fangemeinde, oder die des Wettbewerbs, zusammen setzt, gibt es eine Reihe von Tools. Eine kleine Auswahl findet Ihr hier: Es gibt ein paar Indizien für „unechte“ Fans, wie zum Beispiel viele Fans aus Ländern, die die Sprache der Seite nicht verstehen und auch sonst keinen Bezug zum Thema haben, sehr große Sprünge im Fanzuwachs, sehr hohe Fanzahl bei sehr geringer Aktivität oder einfach viele Fans mit keinem / dem gleichen Profilbild oder seltsamen Namen. Woher die Fans dabei kommen, ist dabei wiederum nicht immer im Einflussbereich der Seite, oder anders gesagt – selbst viele unechte Fans sind nicht zwingend ein Hinweis darauf, dass die Seitenbetreiber diese gekauft haben.
Ein zweiter Grund liegt meiner Meinung nach schlicht in mangelndem strategischen Einsatz der sozialen Netzwerke. Fans, Follower und Co als Messwerte einfach zu erfassen und zu vergleichen. Entsprechend niedrig ist aber auch der Aussagewert. Messwerte müssen immer in einen Kontext gebracht werden, um überhaupt eine strategische Aussagekraft zu haben. Wer gute KPI aufstellen möchte, muss Ziele für das Social Media Engagement haben. Gute Ziele in diesem Bereich zeichnen sich wiederum dadurch aus, dass Sie einen Beitrag zu den Unternehmenszielen leisten. Die erste Frage an dieser Stelle lautet also
„Wie kann das Social Media Engagement, in Anbetracht der verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen der Zielgruppe, zu den Unternehmenszielen beitragen?“

Nur wer diese Frage strategisch beantworten kann, ist in der Lage wirklich relevante KPI abzuleiten.

Mögliche Auswirkungen einer Fixierung auf Likes & Co.

Natürlich ist es für Social Media und Community Manager wichtig, sich mit den eigenen Messwerten und Kennzahlen auseinander zu setzen. Welche Themen kommen besonders gut an? Was löst Interaktion aus? Wie ist die Stimmungslage innerhalb der Community? Aber hier muss immer der Blick für einen strategischen Bezug bleiben. Liegt der Fokus zu sehr auf Likes & Fanzahlen und nicht auf der Passgenauigkeit zur Strategie, sieht ein Blick in die Statistik nämlich so aus:
gewinnspiel

Screenshot: Fanpage Karma

Ich habe hier bewusst Wörter, die einen Rückschluss auf die Organisation, die hinter dieser Tagcloud steht unkenntlich gemacht, aber soviel – mit Fußball hat diese absolut nichts zu tun und Gewinnspiele sind ebenfalls nicht der Geschäftszweck. Leider ist das aber auch kein Einzelfall, selbst große Marken bespaßen Ihre Fans mit ähnlich generischen Inhalten, die keinerlei Bezug zum Produkt oder der Branche haben. Die Interaktions- und Reichweitenwerte sind hier sicher gut, die Frage ist, wie hier langfristig intern das entsprechende Budget verargumentiert werden kann.

Schrittweise vom Messwert zum relevanten KPI

Der erste Schritt ist hier, ein Verständnis dazu zu entwickeln, was KPI überhaupt sind. Ich erläutere dafür einmal kurz den Prozess vom Messwert über die Kennzahl zum KPI. KPI Messwerte Messwerte für Social Media sind die am einfachsten zu bestimmenden Werte, denn sie können einfach abgezählt oder gelesen werden. Sie bilden die Grundlage für die Bestimmung von KPIs, sind aber allein wenig aussagekräftig. Beispiele für Messwerte sind Fans, Follower, Likes, Shares, Kommentare etc. Kennzahlen – Messwerte in Relation Werden Messwerte in ein Verhältnis oder eine Relation zu mindestens einem anderen Messwert gesetzt, entsteht eine Kennzahl. Dabei kann der zweite Messwert sowohl eine weitere Zahl über das eigene Unternehmen, als auch die eines oder mehrerer Wettbewerber sein. Beispiele sind: Relative Reichweite (Reichweite im Verhältnis zur Fanzahl), Relative organische Reichweite (Organische Reichweite in Relation zur Fanzahl, gerne als Vergleichswert zur Gesamtreichweite inkl. bezahlter Reichweite) KPIs – Kennzahlen mit Zielen verknüpfen Es gibt noch einen kleinen, feinen Unterschied zwischen Kennzahl und KPI. Ein KPI ist eine Leistungskennzahl und muss aus diesem Grund immer in Bezug zu einem Ziel stehen. Die passenden KPIs für Ihr Unternehmen hängen entsprechend von den Social-Media-Zielen ab. Beispiel: Die Messwerte „Anzahl der positiven Stimmen“ und „Anzahl der negativen Stimmen“ zu Kampagnenhashtag X, geben in Relation gesetzt Rückschluss auf die Stimmung bezüglich einer Kampagne. Wie das Gesamtprocedere aussehen kann, zeige ich im nächsten Schritt.

Vom Unternehmensziel zum KPI

Um den Beitrag von Social Media an den Unternehmenszielen sichtbar zu machen, muss das Pferd von hinten aufgezäumt und aus den Unternehmenszielen die passenden KPIs abgeleitet werden. Die KPIs eines Unternehmens sind so individuell wie dessen Ziele. Aus diesem Grund müssen folgende Fragen für die Ableitung von Kennzahlen geklärt werden:
  • ?  Was bedeutet im Hinblick auf die eigenen Ziele »Erfolg«, und was muss entsprechend gemessen werden?
  • ?  Welche Messwerte stehen überhaupt zur Verfügung, um daraus Kennzahlen abzuleiten?
  • ?  Auf welchen Plattformen muss gemessen und welche unterschiedlichen Messwerte müssen beachtet werden?
  • ?  Welche Gewichtung werden interaktiven Elementen und den jeweiligen Plattformen zugeordnet? Ist ein Share mehr wert als ein Kommentar? Ist ein Kommentar im Blog mehr wert als einer auf Facebook?
Sind diese Fragen geklärt, geht es an die konkrete Ableitung. Sind die Social Media Zielen von den Unternehmenszielen abgeleitet, ist es meistens sinnvoll zu schauen, wie die zugehörigen KPI aussehen. Oft ist die hier angewandte Methode eine gute Inspiration. kpi_ableitung

Modelle für die Ableitung von KPI

In den letzen Jahren wurden eine Reihe von Modellen entwickelt, die auf der Verknüpfung mit den Unternehmenszielen basieren. Hervorzuheben wären hier meiner Meinung nach
Da eine ausführliche Diskussion aller Modelle hier den Rahmen sprengen würde, habe ich die jeweiligen Modelle verlinkt. Das imho beste und vollständigste Modell wurde jüngst von dem BVDW als „Leitfaden Erfolgsmessung in Social Media“ veröffentlicht. In dem Leitfaden wird dezidiert erklärt, wie Social Media Manager ausgehend von den drei größten Zielbereichen von Organisationen ( Kostensenkung, Umsatzsteigerung, Handlungsautonomie) Ziele für Ihr Social Media Engagement ableiten können.
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Quelle: BVDW

Besonders hilfreich für die Ableitung der eigenen Ziele finde ich dabei die Erfolgsmessungsmatrix, die für die drei größten Zielbereiche der Organisation, die Ziele der Strategie und der zugehörigen Maßnahmen, die darauf basierenden möglichen Kennzahlen, sowie die Erhebungsmethode darstellt. Einen Ausschnitt der Matrix ist in der folgenden Vorschau zu sehen, den kompletten Leitfaden und die Matrix könnt Ihr Euch hier beim BVDW runterladen.
Quelle: BVDW http://www.bvdw.org/presseserver/Publikationen/BVDW_Matrix_Social_Media_Erfolgsmessung.pdf

Quelle: BVDW

Mit dieser ausführlichen Hilfestellung gibt es meiner Meinung nach keine Ausrede mehr, um keine sinnvollen KPI für die Führungsebene zu entwickeln.

Praxisbeispiel

Zum Abschluss möchte ich den Prozess einem vereinfachten Praxisbeispielen zeigen. Ausgangslage Das strategische Ziel »Kundenzufriedenheit« soll auf einen KPI für Social Media heruntergebrochen werden. Betrachtet wird der mögliche Beitrag eines Social Media Kundenservices.Die aktuelle Tonalität gegenüber dem Unternehmen in den sozialen Netzwerken ist nicht gut. Eine Nullmessung auf Twitter hat ergeben, dass 30% negativen Nennungen, lediglich 5% positive Nennungen entgegen stehen. Im klassischen Kundenservice wird die Kundenzufriedenheit über einen Fragebogen erfasst, die nach dem Abschluss eines Falles verschickt wird. Darüber hinaus hat der klassische Kundenservice das Ziel alle nicht telefonischen Anfragen innerhalb von 48 Stunden zu beantworten. Daraus kann der Kundenservice zwei Ziele ableiten: 1. Erhöhung der positiven Nennungen um 10% innerhalb von 3 Monaten. 2. Beantwortung von 90% der Kundenanfragen innerhalb von 2 Stunden im nächsten Quartal Daraus leiten sich als KPI ab: 1. Anzahl der positiven Nennungen zum Zeitpunkt X + 3 Monate / Anzahl der positiven Nennungen zum Zeitpunkt X 2. Anzahl der Fragen, die innerhalb von 2 Stunden beantwortet wurden / Anzahl aller beantworteten Fragen Natürlich ist dieses Beispiel sehr vereinfacht, aber das Prinzip sollte klar werden.

Fazit

Fan- und Likezahlen ohne Kontext haben keine Relevanz für die Ziele der Organisation, im Gegenteil eine alleinige Fixierung auf diese Messwerte führt zu generischen Inhalten, die wiederum eine langfristige Rechtfertigung des Social Media Engagements erschweren. Dagegen verschaffen zielgerichtete und relevante KPI einem Social Media Manager intern eine bessere Stellung, deswegen lohnt es sich Zeit und Aufwand in die Entwicklung von eben diesen zu investieren. Wer seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg darstellen kann, hat im Bezug auf Budgetverteilung und Priorisierung einfach die besseren Argumente. Dieser Artikel ist ein Beitrag zu der KPI-Blogparade des MonitoringMatchers, dort findet Ihr eine Reihe weiterer Artikel zum Thema.
Interessante MOOCs für Social Media Manager

Interessante MOOCs für Social Media Manager

Mooc der Social Media Manager

MOOCs – also Massive Open Online Courses, sind ein Online Lernformat, mit theoretisch unbegrenzten Teilnehmern. Diese E-Learning Plattformen sind meiner Meinung nach eine wunderbare Gelegenheit, um sein Wissen aufzufrischen, zu erweitern und mal über den Tellerrand zu schauen. Du kannst hier ganz einfach neben Beruf oder Studium Universitätskurse aus der ganzen Welt besuchen und Dich bequem auf dem Sofa weiterbilden. Die meisten Kurse sind kostenfrei und werden von renommierten Dozenten gehalten. Dazu gibt es spezielle Lerngruppen, in denen Du Dich zu den Kursen mit Studenten aus der ganzen Welt austauschen kannst. Praktisch ist, dass viele Kurse bei erfolgreichem Abschluss sogar ein Zertifikat ausgeben, dass sich für die berufliche Laufbahn einsetzen lässt.

Im letzten Jahr ist das Angebot an Kursen buchstäblich explodiert und ich habe Euch hier eine Auswahl mit besonders interessanten Kursen für Social Media Manager zusammengestellt. Du findest hier jeweils den Namen zum Kurs inklusive Link, die Sprache (EN = Englisch, DE = Deutsch), die Universität, das Startdatum des nächsten Kurses (Du kannst auch im laufenden Betrieb starten), den Namen der MOOC Plattform, sowie eine Kurzbeschreibung des Kurses. Im Anschluss folgt noch eine generelle Übersicht von MOOC Plattformen im Netz.

Interessante Kurse für Social Media Manager

Marketing & Kommunikation im weitesten Sinne

  • Introduction to Communication Science – EN – University of Amsterdam – 02.07.2014 – Coursera
    Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaften und die Grundlagen menschlicher Kommunikation
  • Introduction to Marketing – EN – University of Pennsylvania – 21.04.2014 – Coursera
    Der perfekte Kurs um sich die Grundlagen des Marketings anzueigenen oder diese aufzufrischen
  • Grundlagen des Marketings – DE – Fachhochschule Lübeck – 06.05.2014 – iversity
    Ebenfalls ein sehr guter Kurs für die Grundlagen im Marketing, diesmal sogar auf Deutsch
  • The future of storytelling –  EN – Fachhochschule Postdam – tba – iversity
    Storytelling, wie spannende Geschichten erzählt werden, kann man in diesem Kurs lernen
  • The Olympic Games and the Media – EN – Universitat Autònoma de Barcelona – 02.06.2014 – Coursera
    Wechselwirkungen zwischen Olympischen Spielen und den Medien inklusive der Sozialen Medien
  • Understanding Media by Understanding Google – EN – Northwestern University – 26.05.2014 – Coursera
    Dieser Kurs hilft zu verstehen wie Unternehmen wie Google agieren und dabei diese Methoden in die eigene Kommunikation zu integrieren

BWL & Organisation

  • Einführung in die Betriebswirtschaftslehre -DE – RWTH Aachen – 04.05.2014 – iversity
    Wie funktionieren Unternehmen und wie kann ich wirtschaftliches Wissen im Alltag nutzen? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Kurs
  • Business Process Management – DE – Universität des Saarlandes – fortlaufend – opencourseworld
    Prozesse im Unternehmen erschaffen, verändern und managen inklusive der Analyse und Auswertung der Anforderungen

Daten, Technologie, Bytes & mehr

  • Gamification – EN – University of Pennsylvania – tba – Coursera
    Ein sehr guter Kurs zu den Grundlagen und Anwendungszenarien von Gamification, meine persönliche Empfehlung
  • Networks: Friends, Money, and Bytes – EN – Princeton University – 03.03.2014 – Coursera
    Dieser Kurs beantwortet 20 Fragen rund um das Internet und Mobile und wie Firmen wie Apple, Google, Facebook und Co funktionieren
  • Design Thinking – EN – MHMK Macromedia University for Media and Communication – 14.04.2014 –  iversity
    Design Thinking hilft dabei den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und die eigene Innovationsfähigkeit zu erhöhen
  • Web Intelligence and Big Data – EN – Indian Institute of Technology Delhi – 20.04.2014 – Coursera
    Eine sehr technische Vorlesung zum Thema Web Intelligence und Big Data, die sowohl die Theorie als auch die Programmierung erklärt
  • Internet History, Technology, and Security – EN -University of Michigan – 02.06.2014 – Coursera
    Die Geschichte und Funktionsweise des Internets und wie wir uns sicher darin bewegen können
  • Informatik für Ökonomen – DE – Universität Zürich – tba – Coursera
    Ein Crashkurs in Informatik, der nicht nur Ökonomen hilft zu verstehen, welche Bedeutung Computer und andere Technologien haben
  • Intro to Statistics – EN – Stanford University – fortlaufen – Udacity
    Eine Einführung in die Statistik, die die Grundlage dafür liefert aus Daten sinnvolle Informationen zu ziehen und zu visualisieren

Psychologie

  • Introduction to Psychology – EN – University of Toronto – 06.05.2013 – Coursera
    Die Grundlagen der Psychologie, die Dir Zugang zu menschlichem Verhalten und Gedankengängen verschaffen
  • Social Psychology – EN – Wesleyan University – 14.07.2014 – Coursera
    Warum Menschen sich verhalten, wie sie sich verhalten. Ein Blick in das soziale Miteinander auf Basis neuster Forschungsergebnisse
  • A Beginner’s Guide to Irrational Behavior – EN – Duke University – 11.03.2014 – Coursera
    Die Grundlagen von irrationalem Verhalten, die dabei helfen andere Menschen und sich selbst besser zu verstehen
  • The Science of Everyday Thinking – EN – University of Queensland – 02.03.2014 – edX
    Dieser Kurs hilft dabei besser zu denken, besser zu argumentieren und bessere Entscheidungen zu treffen

Persönliche Fähigkeiten

 Kompakte Übersicht der Plattformen

Sehr praktisch sind hier auch MOOC Suchmaschinen wie zum Beispiel mooctivity

Habe  ich einen Kurs vergessen oder eine Plattform übersehen? Dann freue ich mich sehr über Feedback in den Kommentaren.

 

Von Betriebsrat bis zur Rechtsabteilung, Abstimmung der Social Media Guidelines.

Von Betriebsrat bis zur Rechtsabteilung, Abstimmung der Social Media Guidelines.

Oftmals ist die Entwicklung eines Vorschlages für Social Media Guidelines in wenigen Tagen erledigt, der folgende Abstimmungsprozess kann dafür mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Um das zu veranschaulichen, skizziere ich Ihnen hier einmal einen derartigen Verlauf.

  • Tag 1: Der Entwurf geht zur Sprachlichen Verfeinerung an die Unternehmenskommunikation. Gleichzeitig startet die Recherche nach dem richtigen Ansprechpartner in der Rechtsabteilung.
  • Tag 3: Ein sprachlich perfekter Entwurf geht zurück, diese Version 2 wird direkt an die Rechtsabteilung zur Prüfung weitergeleitet.
  • Tag 4: Das Dokument kommt mit ein paar kleineren Anmerkungen zurück, die innerhalb der nächsten Stunden eingearbeitet werden. Version 3 geht an die Rechtsabteilung zurück. Parallel stelle ich eine Anfrage an die Assistentin der Geschäftsführung bezüglich möglicher Termine für eine Vorstellung der ausgearbeiteten Guidelines.
  • Tag 5: Die Freigabe aus der Rechtabteilung für Version 3 erfolgt. Terminvorschläge für ein Meeting mit der Geschäftsleitung liegen vor, ich wünsche mir den frühst möglichen Termin Ende der nächsten Woche.
  • Tag 12: Präsentation vor der Geschäftsführung. Dabei entstehen noch ein paar Änderungswünsche, die ich noch vor dem Wochenende einarbeite und mit der Bitte zur Freigabe an die Geschäftsführung schicke. Parallel geht die neue Version 4 auch an die Rechtsabteilung und eine Anfrage für einen Termin mit dem Betriebsrat geht raus.
  • Tag 15: Sowohl die Geschäftsführung als auch die Rechtabteilung geben Ihr ok, Version 4 wird also direkt weiter in die Unternehmenskommunikation geschickt. Der Betriebsrat bietet einen Termin in zwei Tagen an.
  • Tag 16: Auf Basis der durch die Unternehmenskommunikation perfektionierten Version 5 bereite ich mich auf das Meeting mit dem Betriebsrat vor
  • Tag 17: Nach zwei Stunden Diskussion mit dem Betriebsrat und ein paar Änderungen für manche Formulierungen, entwerfe ich Version 6 und schicke diese an Rechtsabteilung sowie den Betriebsrat.
  • Tag 18: Freigabe erfolgt durch beide Seiten. Vereinbarung eines Meetings mit dem Marketing und der Unternehmenskommunikation, um die Gestaltung der Guidelines zu besprechen.
Social Media Guidelines

Abbildung 1.23: Viele Versionen liegen auf dem Weg zu Social Media Guidelines

  • Tag 22: Layout, Gestaltung und Umfang wird besprochen. Die Unternehmenskommunikation übernimmt die Aufgabe ein Grußwort des Geschäftsführers zu verfassen und mit diesem Abzustimmen. Die Veröffentlichung im PDF Format und als kleines Heftchen, sowie eine HTML Version im Intranet wird festgelegt.
  • Tag 25: Der erste Entwurf aus dem Marketing und damit Version 7 liegt vor und geht mit ein paar Änderungsvorschlägen zurück. In der Personalabteilung wird die Beilage der Social Media Guidelines im Einarbeitungsordner angeregt.
  • Tag 26: Grußwort des Geschäftsführers ist fertig und wird für Version 9 an das Marketing gesandt, die fast zeitgleich die überarbeitete Version 8 zugesandt hat.
  • Tag 27: Version 9 gefällt allen Beteiligten und wird an die Geschäftsführung gesandt.
  • Tag 29: Geschäftsführung wünscht sich noch ein paar Änderungen, die direkt an das Marketing weitergeleitet werden.
  • Tag 32: Der Grafiker ist krank und wird erst in der nächsten Woche wieder da sein.
  • Tag 42: Aktualisierte Version 10 geht an die Geschäftsführung.
  • Tag 44: Finale Freigabe der Geschäftsführung, endlich ist es geschafft. 

Der hier skizzierte Prozess stellt meinen Erfahrungen nach ein etwaiges Mittel dar, denn ich kenne sowohl Beispiele, die schneller oder noch deutlich langwieriger waren. Sie sollten Sich auf eine Reihe von Versionen einstellen (siehe Abbildung 1.23) und die geplante Veröffentlichung nicht zu nah in die Zukunft legen.

Wie finde ich relevante Foren?

Wie finde ich relevante Foren?

Für Sie relevante Foren sind natürlich jene, in denen bereits über Sie gesprochen wird, und dazu diese, die sich mit Themen Ihrer Branche beschäftigen. Die folgenden Tools helfen Ihnen dabei, einen ersten Überblick darüber zu gewinnen, welche Foren diese Kriterien erfüllen.

Forenverzeichnisse

Um Ihnen die Suche nach Foren zu speziellen Themen zu erleichtern, verfügt das Forenverzeichnis Forumcheck (http://forumcheck.de) neben thematisch geordneten Verzeichnissen auch über eine Suche, mit der Sie gezielt nach Stichworten suchen können. Da derartige Verzeichnisse durch die Community angelegt, ergänzt und gepflegt werden, sollten Sie sich nicht auf die Vollständigkeit verlassen. Es lohnt sich durchaus, weiterzusuchen, wenn Sie absolut nichts zu Ihrem Thema finden. Bei der weiten Suche helfen Ihnen die folgenden Metasuchen.

Foren-Suchmaschinen

Google hilft Ihnen auch hier weiter. Führen Sie auf http://google.de eine Suche nach dem gewünschten Stichwort plus dem Wort »Forum« aus. So werden Ihnen die aktivsten Foren zum Thema angezeigt. Alternativ können Sie auch auf die amerikanische Foren-Suchmaschine Boardreader (http://boardreader.com) zurückgreifen. Sie durchsucht Foren weltweit. In der erweiterten Suche haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ergebnisse auf deutschsprachige Einträge und, wenn gewünscht, auch durch weitere Filter zu begrenzen. Auch hier können Sie sich die Ergebnisse regelmäßig per E-Mail zusenden lassen oder als RSS-Feed abonnieren.

Natürlich werden bei allen Suchmaschinen nur Einträge angezeigt, die öffentlich sichtbar sind.

Mit dem Dienstleister im »Vorstellungsgespräch«

Mit dem Dienstleister im »Vorstellungsgespräch«

Wenn Sie in Ihrem Unternehmen mit einer Agentur zusammen arbeiten möchten, dann rate ich Ihnen mindestens zwei Kandidaten zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. Machen Sie dabei nicht den Fehler und fragen Sie umfangreiche, kostenlose Vorleistungen ab. Begegnen Sie der Agentur auf Augenhöhe und prüfen Sie die folgenden Punkte.

Vorbereitung

Ein Berater, der sich vor dem Gespräch nur oberflächlich mit Ihrem Unternehmen befasst hat, bringt keine guten Voraussetzungen mit. Persönlich erwarte ich, dass sich der Kandidat, genauso wie ein Bewerber in einem Vorstellungsgespräch, zumindest mit der Unternehmensstruktur sowie den bestehenden Präsenzen in den sozialen Medien beschäftigt hat. Wissen über die letzten Kommunikationsmaßnahmen bringt Pluspunkte, ebenso wie detaillierte Fragen zur aktuellen Struktur des Teams.

Maßgefertigte Strategie statt Standardlösung

Ein guter Berater, egal, ob frei oder aus einer Agentur, kommt nicht mit einem fertigen Konzept zu Ihnen, sondern hört sich erst einmal ganz genau an, wo Sie stehen und was Sie überhaupt möchten.

Er wird mit Ihnen den Status quo analysieren, abfragen, welche Ziele im Vordergrund stehen und welche Maßnahmen bisher ergriffen wurden. Darüber hinaus klärt er Sie darüber auf, dass Social-Media-Prozesse innerhalb des Unternehmens zu Veränderungen führen werden, und hakt nach, ob das Unternehmen dazu bereit ist. Ebenso fragt der gute Social-Media-Berater Sie nach Ihrer Kommunikationsstrategie, denn passt das Gesamtbild nicht zusammen, steigt die Gefahr, dass sich die Wirkung einer Kampagne ins Gegenteil verkehrt. Das Äußern von Bedenken und konstruktiver Kritik in diesem Prozess ist ebenfalls ein Zeichen guter Beratung. Am Ende des Gesprächs schlägt er Ihnen eine genaue Analyse vor und erst im Anschluss daran eine Strategie, die genau auf Ihre Unternehmenssituation abgestimmt ist.

Falsche Versprechen

Großspurige Versprechen sollten Sie hellhörig machen. Aussagen wie »das funktioniert garantiert«, »ich besorge Ihnen X tausend Fans in nur zwei Wochen« oder »nach ein paar Gewinnspielen brummt der Laden« sind schlichtweg unseriös. Ein guter Berater klärt Sie über die Möglichkeiten auf, weist aber ebenso auf Risiken hin und gibt Ihnen Tipps, was im Falle des Falles getan werden kann. Des Weiteren fordert er von Ihnen ein langfristiges Engagement und Durchhaltevermögen, denn nachhaltige Beziehungen entstehen nicht über Nacht.

Ein Berater, der versucht, Ihnen möglichst viele Kanäle auf einmal zu verkaufen, sollte Sie misstrauisch machen. Der gute Berater hingegen weist Sie darauf hin, dass ein sukzessiver Einstieg besser ist, als alles auf einmal zu machen.

Weniger ist mehr

Ein wichtiger Punkt zum Schluss – ein guter Berater weiß, dass es keine gute Idee ist, das Thema Social Media komplett und dauerhaft an eine externe Agentur abzugeben. Warum nicht? In der Regel ist eine Agentur nicht vollständig in die Unternehmenskultur integriert und kann diese nicht so authentisch vertreten, wie die eigenen Mitarbeiter. Der Informationsfluss innerhalb des Unternehmens ist schneller und umfassender, somit können auftretende Probleme unkomplizierter gelöst werden. Einer der größten Gewinne durch Social Media sind echte Beziehungen zu Kunden und Interessenten – was haben Sie davon, wenn dieser Gewinn untrennbar an die Agentur oder einen Berater geknüpft ist?

Ein Berater, der Sie auf genau diesen Umstand im Gespräch hinweist, hat dafür einen dicken Pluspunkt verdient, denn hier wurde verstanden, was Social Media ist – die authentische Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden und nicht der Einsatz von Tools.

Geht der Dienstleister auch aus diesem Gespräch positiv hervor, stehen die Chancen gut, dass Sie jemanden erwischt haben, der wirklich Ahnung von dem hat, was er sagt.

Aufbau und Inhalte einer Präsentation – was Sie von Rhetorikern lernen können

Sie haben ein Thema und wissen, wie Sie Ihr Publikum angehen müssen? Sehr gut, jetzt müssen Sie Ihren Inhalten eine Struktur geben. Dafür begeben wir uns zurück in das antike Griechenland, wo große Rhetoriker bereits vor mehr als 2.000 Jahren einen Ansatz entwickelt haben, der sich bis heute bewährt hat. Mit diesem Ansatz teilen Sie die Struktur einer Rede in vier Bereiche auf:

  • Einleitung (Exordium)
  • Erzählung (Narratio)
  • Beweisführung (Argumentatio)
  • Schlussfolgerung (Conclusio)

Diese Aufteilung erweitert den wahrscheinlich am häufigsten genutzten Rahmen von Einleitung, Hauptteil und Zusammenfassung durch Elemente, die den Zuhörer tiefer in das Thema holen und so mehr Aufmerksamkeit generieren.

Einleitung (Exordium)

Die Einleitung bereitet das Publikum nicht nur auf das vor, was Sie zu sagen haben, sondern sorgt vor allem auch dafür, dass Sie mit diesem in Kontakt treten. Dies können Sie erreichen, indem Sie mit einer passenden Anekdote oder einem Zitat eröffnen, eine rhetorische Frage stellen oder das Thema, dass Sie behandeln möchten, für die Zuhörer in einen Kontext bringen. Eine kurze Vorstellung dessen, was Sie erzählen möchten, ist an dieser Stelle ein Klassiker, aber ebenso vorhersehbar. Machen Sie lieber etwas Überraschendes, denn Sie haben nur wenige Sekunden zu Beginn Ihres Vortrags, in denen Ihre Zuschauer entscheiden, ob Sie Interesse an Ihrem Vortrag haben oder nicht.

Erzählung (Narratio)

Der Teil der Narration spiegelt noch am meisten den ursprünglichen Charakter der griechischen Struktur als Gerichtsrede wider. In diesem Sinne war mit der Erzählung gemeint, dass der Tathergang in einer möglichst positiven Darstellung für den Angeklagten vorgetragen wurde, um eine möglichst niedrige Strafe zu erreichen. Da dies hoffentlich nie das Anliegen Ihrer Präsentation sein wird, gilt es an dieser Stelle, zu abstrahieren. Gibt es eine Möglichkeit, Ihr Anliegen möglichst plastisch und wie eine Geschichte zu erzählen? Zum Beispiel könnten Sie hier ein Bild davon malen, wie das Social-Media-Engagement aussehen könnte, wenn Sie das zusätzliche Budget bekommen. Oder eine Geschichte aus dem Alltag des Community-Teams erzählen, wenn Sie die Ergebnisse des letzten Monats vorstellen.

Beweisführung (Argumentatio)

Die Beweisführung oder auch Begründung, ist der wichtigste Teil Ihrer Präsentation, denn hier leiten Sie Thesen aus der Narratio ab und belegen Ihre Ansicht oder Forderung. Übertreiben Sie es dabei nicht mit den Fakten. Das menschliche Gehirn ist nicht in der Lage mehr als vier neue, faktische Informationen pro Vortrag zu speichern. Überfordern Sie Ihr Publikum mit zu vielen Argumenten, schaltet dieses ab oder hegt sogar den Verdacht, dass Sie versuchen, etwas hinter dieser Masse an Informationen zu verstecken.

Eine Unterart der Argumentatio sollten Sie kennen, wenn es um kritische Themen oder das Erreichen eines Zieles geht. Das Widerlegen von gegnerischen Argumenten, die Confutatio. Im Kern geht es hier darum, Kritik oder Argumente gegen Ihr Vorhaben zu antizipieren, diese aktiv vorzubringen und zu entkräften. Beispielsweise kommt bei der Vorstellung der Social-Media-Strategie oftmals die Frage auf, ob Twitter, Facebook & Co. als Supportkanäle nicht nur zusätzliche Arbeit und Kosten verursachen. Dieser Frage entgehen Sie im Vorfeld, indem Sie die langfristigen positiven Auswirkungen des Kundenservices im Web in den Vordergrund stellen und mit Zahlen belegen, dabei aber auch klar die anfänglich notwendige Investition erwähnen.

Schlussfolgerung (Conclusio)

Die Conclusio ist keine Zusammenfassung, es ist ein Appell an Ihre Zuhörer, das zu tun, zu denken, zu unterstützen, was Sie gerade vorgestellt haben. Oftmals bleiben gerade die Schlussworte einer Rede in den Köpfen des Publikums, nutzen Sie diesen Moment. Formulieren Sie Ihre Botschaft, kurz, prägnant und so, dass diese noch einmal die Emotionen Ihres Publikums anspricht. Beispiel: Mit einem Engagement in Social Media beginnt für unser Unternehmen eine neue Ära der Kommunikation. Oder: Jeder Einzelne von Ihnen ist ab diesen Tage ein Markenbotschafter für die Marke, Sie geben der Firma ein Gesicht! Dies ist etwas, auf das wir alle stolz sein können.

Homeoffice als Social Media Manager – Hopp oder Top?

Vorweg, ich bin ein großer Fan von der Arbeit im Homeoffice, wobei dieses für mich nicht unbedingt zu Hause und jeden Tag sein muss. Es gibt aus meiner Sicht keine bessere Möglichkeit, um sich eine kreative Auszeit vom Büroalltag zu nehmen und in Ruhe arbeiten zu können. Wichtig ist dabei, dass Sie der richtige Typ dafür sind. Das bedeutet, dass Sie in der Lage sind, sich selbst zu motivieren, konzentriert und ergebnisorientiert arbeiten und sich nicht dazu verführen lassen, den Tag als zusätzlichen Urlaubstag zu verwenden. Darüber hinaus müssen Sie einen störungsfreien und gut ausgestatteten Arbeitsplatz haben. Störungsfrei müssen Sie hier für sich persönlich definieren. Ich kann hervorragend in einem Café oder in der Bahn arbeiten – Kopfhörer auf und los! –, aber das ist nicht jedermanns Sache. Als wichtig empfinde ich auch eine gute Kommunikation mit dem Team, sprich Sie sollten per Messenger, E-Mail und Telefon erreichbar sein. Um dem Gefühl der Abwesenheit entgegenzuwirken, empfehle ich, einen Instant Messenger, wie zum Beispiel Skype (http://www.skype.com) zu nutzen, bei dem Sie – auch im Homeoffice – für Kollegen als online dargestellt werden und für Notfälle sowie Rückfragen schnell erreichbar sind. Ebenfalls lohnt es sich – wie im Büro morgens –, die Kollegen im Chat zu grüßen sowie eine Mittagspause anzukündigen und sich zum Feierabend zu verabschieden. So bleiben Sie zumindest rudimentär im Büroalltag präsent und sind auch »gefühlt« erreichbar.

Warum Homeoffice eine gute Idee für Sie sein kann

Falls Sie sich nicht vorstellen können, warum gerade als Social Media Manager das Homeoffice eine gute Option ist, folgen hier einige Argumente:

  • Flexibilität: Social Media funktioniert nicht nach Öffnungszeiten, und manchmal ist es notwendig, flexibler zu sein, als es üblich ist. In solchen Phasen ist es wesentlich angenehmer, die Überstunden von zu Hause aus als im dunklen Büro zu absolvieren. Darüber hinaus können Sie die Arbeit besser auf Ihren Biorhythmus abstimmen, morgens länger schlafen, ganz nach dem Klischee im Bademantel den Vormittag absolvieren, Mittags eine längere Pause machen und dafür am frühen Abend, wenn Sie so richtig aufdrehen, noch einmal alles geben.
  • Ruhe: Der eine Kollege telefoniert, der andere möchte Ihnen gerne von seinem letzten Wochenende erzählen und das Hupkonzert einer Hochzeitskolonne auf der Hauptstraße vor dem Fenster macht die Konzentration endgültig unmöglich. So sieht die Realität in vielen Büros aus. In so einer Umgebung ist es extrem schwer, kreative und gründliche Ergebnisse zu liefern.
  • Kreativität: Klassische Büros gelten nicht unbedingt als Quelle der Kreativität, im Homeoffice können Sie sich alles genau so einrichten, dass die Ideen kommen. Keiner stört sich daran, wenn Sie eine halbe Stunde hin- und herlaufen, die Musik laut aufdrehen, laut nachdenken oder sich durch einen Ortswechsel inspirieren lassen.
  • Zeit- und Geldersparnis: Das Pendeln zwischen Arbeitsplatz und Wohnort kostet Zeit, Geld und oftmals auch Nerven. Diese Faktoren fallen einfach weg. Die Inhalte in Evernote und Ihrem RSS-Reader können Sie noch besser auf dem Sofa lesen als in der Bahn.

Dies sind nur ein paar der Gründe, die fürs Homeoffice sprechen. Da sich diese Arbeitsweise in Deutschland noch nicht grundsätzlich durchgesetzt hat, folgen nun Argumente, mit denen Sie Ihre Vorgesetzten (hoffentlich) überzeugen können.

Gründe für ein Homeoffice, die helfen, Ihren Chef zu überzeugen

Viele Vorgesetzten tun sich mit dem Thema noch schwer, da Sie keine Kontrolle durch physische Anwesenheit haben. Dieser Faktor mag früher am Fließband noch etwas über die Leistung einer Person ausgesagt haben, bei Denkarbeitern ist dies heute kein valides Kriterium mehr. Da Zahlen und Fakten bei Vorgesetzten oftmals am besten funktionieren, folgen schlagkräftige Argumente für den Teileinsatz Homeoffice:

  • Gesteigerte Produktivität: Wussten Sie, dass im Büro bis zu 25 % der menschlichen Produktivität verpuffen? Genau um diesen Prozentsatz steigt die Leistung am mobilen Arbeitsplatz laut einer Studie von Steria Mummert Consulting.[1]
  • Höhere Mitarbeiterzufriedenheit: Die gleiche Studie bescheinigt eine Steigerung von 10–25 % in der Zufriedenheit der Mitarbeiter.
  • Einsparungspotenzial: Ob Desk-Sharing oder Verpflegungskosten, Steria Mummert fand ebenso heraus, dass eine Kostensenkung um bis zu 16 % möglich ist.

Social Media Manager sind klassische Wissensarbeiter, denn der Job bringt die typischen Merkmale der Wissensarbeit mit sich. Sie arbeiten über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg, es gibt kaum feste Regeln und Prozesse, dafür aber viel Gestaltungsspielraum, Ihre Arbeit lässt sich vielfach unabhängig von Zeit und Raum erledigen, und Ihr Job lässt die Grenze zwischen Beruf und Freizeit verschwimmen.

Entsprechend können Sie zur Erklärung von gesteigerter Produktivität und höherer Zufriedenheit noch die Studienergebnisse des Recruiting-Unternehmens Hays hinzuziehen (http://www.wissensarbeiter-studie.de).

 wissensarbeiter

Abbildung 1.18: Was steigert die Produktivität von Wissensarbeitern?

Diese Studie untersuchte den Einfluss von bestimmten Faktoren auf die Produktivität der Mitarbeiter (Abbildung 1.18). Explizit nannten 74 % der Befragten flexible Arbeitsorte als eine Maßnahme mit hoher oder sogar sehr hoher Bedeutung für die Produktivität. Implizit finden Sie in Abbildung 1.18 noch die Faktoren »hohes Maß an Selbstbestimmung« (95 %) und »flexible Arbeitszeiten« (90 %), beides Vorteile, die mit einer Homeoffice-Regelung einhergehen.

Nutzen Sie die Chance, wenn Ihr Vorgesetzter einem Homeoffice-Test zustimmt. Seien Sie ganz besonders produktiv, bringen Sie allerbeste Leistungen und seien Sie blitzschnell verfügbar, wenn Ihr Team Sie erreichen möchte. Wenn es funktioniert, profitieren auf Dauer beide Seiten davon.



[1] http://www.steria.com/de/presse/presseinformationen/press-releases/article/studie-mobile-arbeitsplaetze-sorgen-fuer-bessere-leistungen-und-zufriedenere-mitarbeiter/